Vitamine für schöne Haut
Vitamine spielen eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit, klar. Aber wussten Sie, dass das auch für unsere Haut gilt? Vitamine nimmt unsere Haut durch Lebensmittel oder durch Sonnenstrahlung auf. Sie können aber auch durch Cremes oder andere Hautpflegeprodukte sowie durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Ziel ist oft, trockene Haut zu bekämpfen und die Spannkraft sowie den Feuchtigkeitsgehalt der Haut zu bewahren. Eine gesunde und schöne Haut zu haben, bedeutet für viele Menschen Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl im eigenen Körper.
Welche Vitamine haben einen Einfluss auf unsere Haut?
Es gibt viele Vitamine, die eine positive Wirkung auf das äußere Erscheinungsbild haben. Besonders wichtig für eine schöne Haut sind Antioxidantien. Zu ihnen zählen etwa Vitamin C, Vitamin E und auch Vitamin A. Sie sollen gegen freie Radikale helfen, die für die Alterung verantwortlich sein sollen [1]. Antioxidantien werden vom Körper produziert, können aber auch über die Nahrung oder durch die Hautpflege, z. B. Cremes in die Zellen gelangen.
Vitamin E
Jede Zelle des Körpers enthält Vitamin E. Es ist wichtig für unser Immunsystem. Denn Vitamin E verhindert, dass Vitamin A und Vitamin D durch Oxidation abgebaut werden. Deshalb zählt Vitamin E ebenfalls zu den Antioxidantien und schützt vor freien Radikalen.
Vitamin E wird auch Tocopherol genannt – doch das Gleiche ist es streng genommen nicht. Denn Tocopherol ist nur eine der Substanzen, aus denen Vitamin E besteht. Ein hoher Vitamin E-Gehalt in der Haut erhöht ihre Widerstandskraft, schützt vor UV-Strahlen und verbessert die Wundheilung [2]. Es soll die Haut außerdem vor Alterungserscheinungen, wie Falten, schützen [3].
Ein niedriger Vitamin-E-Spiegel wird auch mit chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen in Verbindung gebracht, dazu zählt beispielsweise Akne [4]. Vitamin E wird auch als Fruchtbarkeitsvitamin bezeichnet, denn eine der Funktionen von Vitamin E ist die Steuerung der Keimdrüsen, in denen die Sexualhormone und Keimzellen gebildet werden. Außerdem spielt es eine Rolle im Fettstoffwechsel.
Vitamin E kommt in Vollkornprodukten, Nüssen, Avocados, Oliven- und Sonnenblumenöl sowie Spinat vor. In der Kosmetik ist Tocopherol häufig ein Inhaltsstoff von Cremes.
Vitamin A
Vitamin A ist essenziell für die Augen, das Immunsystem und die Elastizität der Haut. Es ist fettlöslich und wirkt regenerierend. Vitamin A gibt es nur in tierischen Lebensmitteln wie Fisch, Milch oder Eigelb. Das heißt aber nicht, dass man mit einer veganen Ernährung kein Vitamin A aufnehmen kann: In pflanzlichen Lebensmitteln kommt das sogenannte Provitamin A vor, das der Körper in Vitamin A umwandeln kann. Provitamin A wird auch als Beta-Carotin bezeichnet und ist eine Art Vorstufe von Vitamin A.
Der Name gibt auch schon einen Hinweis darauf, worin Beta-Carotin enthalten ist: in Karotten und anderem vor allem gelben und orangefarbenen Gemüse und Obst. Allerdings ist es wichtig, Provitamin A gleichzeitig mit fetthaltigen Lebensmitteln einzunehmen, damit es im Körper gut verarbeitet werden kann.
Im Zusammenhang mit Vitamin A werden die Begriffe Retinol und Retinoid oft synonym verwendet – gleich sind sie allerdings nicht. Bei Retinol handelt es sich um ein Vitamin A Derivat (Vitamin A1) neben weiteren Derivaten, zu denen auch Retinal und Retinylester zählen. Diese Gruppe an Vitamin-A-Derivaten wird wiederum als Retinoide bezeichnet.
Sowohl Retinol als auch andere Retinoide werden in der Hautpflege verwendet. Allerdings ist Retinol das bekannteste Retinoid. Die Wirkung dieses Stoffes in der Haut entfaltet sich, indem Retinol in Retinsäure umgewandelt werden. Retinol unterstützt die Produktion neuer Hautzellen. Die alten und trockenen Hautschuppen werden abgestoßen. Auch Hautschäden, die durch UV-Strahlung bedingt sind, können durch Retinol ausgeglichen werden [5]. Zeichen der Hautalterung können so mit Retinol vorgebeugt werden. Lokal angewendetes Retinol verbessert feine Falten. Studien deuten zudem darauf hin, dass mit Retinol behandelte Haut widerstandsfähiger gegen Hautverletzungen und die Bildung von Geschwüren ist [6]. Wenn Retinol höher dosiert wird, kann es auch zur Aknetherapie verwendet werden [5].
Vitamin C
Vitamin C ist wichtig für die Stärkung des Bindegewebes und die Kollegenbildung der Haut. Es ist wesentlich für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Außerdem schützt Vitamin C die Zellen und kann Hautunreinheiten wie Akne vorbeugen, wie einige Studien zeigen [7]. Auch bei Pigmentflecken oder Wundheilung kann es nützlich sein [8,9]. Für die Produktion von Kollagen ist Vitamin C wichtig.
Da wir Vitamin C nicht selbst bilden können, muss es durch Lebensmittel oder Pflegeprodukte zugeführt werden. Vitamin C kommt zum Beispiel in Paprika, Zitrusfrüchten, Beeren oder auch Kartoffeln vor.
Vitamin B
Vitamin B kann im Körper nicht gespeichert werden, da es wasserlöslich ist. Deshalb sollte man Lebensmittel, die Vitamin B enthalten, regelmäßig auf die Einkaufsliste schreiben. Dazu zählen zum Beispiel Nüsse, Champignons, Brokkoli und Eier. B-Vitamine werden in verschiedene Gruppen eingeteilt.
Vitamin B3 unterstützt die Zellteilung [6]. Es kann helfen, die Haut nicht austrocknen oder frühzeitig altern zu lassen [10]. Und das Beste daran: Zu den Lieferanten für Vitamin B3 zählt auch Kaffee. Weiterhin ist es ein Inhaltsstoff in vielen Kosmetikprodukten. Vitamin B3 wirkt positiv bei Störungen der epidermalen Barrierefunktion und bei alternder Haut. Auch Pigmentflecken sollen durch Vitamin B3 reduziert und die Haut beruhigt werden. Damit ist das Vitamin auch gut gegen Hauterkrankungen wie Akne und Rosacea [10].
Vitamin B7 wird auch Biotin oder Vitamin H genannt. Biotin ist an der Bildung von Keratin beteiligt, was wiederum für Haut, Haare und Fingernägel essenziell ist. Vitamin B7 unterstützt den Stoffwechsel und die Eiweißbildung.
Es ist zum Beispiel in Haferflocken, Nüssen, Ei, Champignons und Sojabohnen enthalten. In Kosmetikprodukten wie Cremes ist Biotin dagegen eher selten Bestandteil.
Vitamin B2 wird auch Wachstumsvitamin genannt. Wenn ein Mangel an Vitamin B2 vorliegt, können Hautrötungen auftreten. Vitamin B2 kommt in Milch- und Getreideprodukten, Fleisch, Fisch und auch in Erbsen vor.
Vitamin D
Vitamin D wird auch als Sonnenvitamin bezeichnet. Durch die Sonnenstrahlung kann der Körper das Vitamin aufnehmen. Dafür reichen aber schon wenige Minuten in der Sonne. Zu viel Sonne dagegen schadet der Haut. Deshalb sollte immer auf ausreichend Sonnenschutz geachtet werden. Es ist wichtig zu wissen, dass der Körper Vitamin D auch bilden kann, wenn man Sonnencreme verwendet, es gibt also keinen Grund, darauf zu verzichten.
Vitamin D kommt aber auch in Lebensmitteln vor, etwa in Fisch, Süßkartoffeln oder Pilzen. In der Kosmetik ist es in Ölen oder Cremes zu finden. Studien deuten darauf hin, dass ein Mangel des Sonnenvitamins an der Entstehung dermatologischer Krankheiten beteiligt ist [11].
Fette
Auch Fette sind wichtig für eine elastische Haut. Es wird zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Gesättigte Fettsäuren gelten als ungesund, ungesättigte Fettsäuren als gesund für uns.
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den ungesättigten Fettsäuren. Bei einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren können Symptome wie schuppige, trockene Haut und Ekzeme auftreten [12]. Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren sind beispielsweise in Avocados, Nüssen und Fisch enthalten. Ein ausgewogenes Verhältnis der beiden Fettsäuren ist entscheidend [13].
Doch auch die gesättigten Fettsäuren, die eigentlich als ungesund gelten, können eine positive Wirkung auf die Haut haben. Aber wie bei allem im Leben gilt: auf die Dosis kommt es an. Ein Übermaß an gesättigten Fettsäuren schadet dem Teint, es kann Unreinheiten begünstigen.
Weitere Tipps für eine rundum schöne Haut
Eine weitere wichtige Komponente für elastische und gesunde Haut ist Flüssigkeit. Da unsere Haut zu einem hohen Prozentanteil aus Wasser besteht, benötigt sie immer genug Flüssigkeit, um gesund auszusehen. Eine der einfachsten Dinge, die man für einen gesunden Teint tun kann, ist deshalb: immer viel Wasser oder ungesüßten Tee trinken.
Es gibt also viele verschiedene Faktoren, die alle gemeinsam für eine schöne Haut sorgen. Von einer ausgewogenen Ernährung und genug Wasser über Pflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel muss jeder die richtige Kombination für sich persönlich finden.
Quellen:
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25124164/
[3] https://link.springer.com/article/10.1007/BF00203614
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8670689/
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2699641/
[6] https://jamanetwork.com/journals/jamadermatology/article-abstract/412795
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3673383/
[8] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1524-4725.2005.31725
[10] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1473-2130.2004.00115.x
[11] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S209012321400023X/
[12] https://www.chemie.de/lexikon/Omega-3-Fetts%C3%A4ure.html
[13] https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/vitamine/gesunde-fettsaeure-omega-3/