Diese Wirkungen entfalten Beta-Glucane

Cholesterin senkend, verdauungsfördernd, immunstimulierend – dem Ballaststoff wird eine Vielzahl gesundheitsförderlicher Eigenschaften und Wirkungen zugeschrieben – Studien bestätigen diese. Wie Sie konkret gesundheitlich von Glucanen profitieren können, haben wir in diesem Online-Artikel für Sie zusammengefasst.

Was ist Betaglucan?

Beta-Glucan ist eine Art von Polysaccharid (Vielfachzucker), das in der Zellwand von Bakterien, Pilzen, Hefen, Algen und Getreide wie Hafer und Gerste vorkommt. Beta-Glucan zählt außerdem zu den Ballaststoffen, konkret handelt es sich um ein lösliches Ballaststoff-Molekül. Diese Art von Ballaststoff ist bekannt für seine Fähigkeit, Wasser zu binden und eine gelartige Substanz zu bilden, wenn es sich im Verdauungstrakt auflöst. Dies trägt dazu bei, die Verdauung zu regulieren, den Stuhlgang zu erleichtern und die Gesundheit des Verdauungssystems zu unterstützen und zur Steigerung des Sättigungsgefühls zu beitragen [1].

Zusätzlich zu den Vorteilen für die Verdauung kann der Ballaststoff auch eine Wirkung bei der Senkung des Cholesterinspiegels entfalten [2] und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren, wie einige Studien zeigen [3,4]. Es hat auch immunstimulierende Eigenschaften, die die Funktion des Immunsystems verbessern können [5,6].

Wo kommt Beta-Glucan vor?

Es kommt in einer Vielzahl von Lebensmitteln vor. Hier sind einige der Hauptquellen:

Hafer ist eine der reichsten natürlichen Quellen für Beta-Glucan. Er ist in vielen Formen erhältlich, einschließlich Haferflocken, Haferkleie und Hafermehl.

Gerste ist eine weitere Getreidesorte, die diesen Ballaststoff enthält. Insbesondere Perlgerste und Gerstengrütze haben einen hohen β-Glucane-Gehalt.

Pilze, wie Shiitake, Maitake und Reishi, enthalten Glucane. Diese Sorten werden oft in der traditionellen asiatischen Küche verwendet.

Hefe, insbesondere Bierhefe und Reinzuchthefe sind natürliche Quellen für diesen Ballaststoff.

Einige Arten von Algen, wie Chlorella und Spirulina, können Beta-Glucan enthalten, obwohl der Gehalt je nach Algenart variieren kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass der β-Glucane-Gehalt in diesen Lebensmitteln variieren kann, abhängig von der Sorte, dem Anbauort und der Verarbeitung. Wenn Sie spezifische gesundheitliche Ziele haben, sollten Sie sich über die jeweiligen Nährwertangaben und den Betaglucan-Gehalt der Lebensmittel informieren, um sicherzustellen, dass Sie ausreichende Mengen zu sich nehmen.

Für was ist Beta-Glucan gut?

Beta-Glucan ist für verschiedene gesundheitliche Zwecke gut und wird in der Regel aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf das Immunsystem, die Herzgesundheit und andere Aspekte der Gesundheit geschätzt. Viele dieser Wirkungen wurden in wissenschaftlichen Studien untersucht.

Immunsystem Unterstützung: Es kann die Abwehrkräfte stimulieren und die Aktivität von Immunzellen wie Makrophagen und natürlichen Killerzellen erhöhen. Dies kann dazu beitragen, die Abwehrfähigkeit des Körpers gegenüber Infektionen zu stärken [7].

Senkung des Cholesterinspiegels: Es gibt Hinweise darauf, dass Glucane helfen können, Cholesterin im Blut zu senken, insbesondere den LDL-Cholesterinspiegel. Dies trägt zur Reduzierung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei [3].

Blutzuckerkontrolle: Bei einigen Menschen, insbesondere bei Menschen mit Diabetes, kann es dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Es kann den Anstieg des Blutzuckers nach den Mahlzeiten verlangsamen [8]. 

Darmgesundheit: Glucane können die Gesundheit des Verdauungssystems unterstützen, indem sie das Wachstum gesunder Darmbakterien fördern und die Darmbarriere stärken. Dies kann dazu beitragen, Verdauungsprobleme zu lindern [9]. 

Gesunde Haut: In Hautpflegeprodukten können Beta-Glucanbindungen verwendet werden, um die Hautfeuchtigkeit zu erhöhen, die Hautelastizität zu verbessern und die Hautbarriere zu stärken. Dies kann bei der Behandlung von Hautproblemen wie Trockenheit und Rötungen helfen [10]. 

Anti-entzündliche Wirkung: Die Ballaststoffe haben entzündungshemmende Eigenschaften und können bei der Linderung von Entzündungen im Körper helfen. Dies kann bei verschiedenen Gesundheitszuständen von Vorteil sein [11].

Wie viel Betaglucan sollte man pro Tag zu sich nehmen?

Die empfohlene tägliche Menge kann je nach den individuellen Gesundheitszielen und Bedürfnissen variieren. Es gibt keine festgelegte Standarddosis, die für alle gilt. Die optimale Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Gesundheitszustands, des Alters, des Geschlechts und der Ernährungsgewohnheiten einer Person. Die empfohlene tägliche Menge an Beta-Glucan kann variieren, aber üblicherweise liegt sie bei etwa 3 bis 10 Gramm, um die Gesundheit zu unterstützen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ballaststoffe nicht nur in Nahrungsergänzungsmitteln, sondern auch in natürlichen Lebensmitteln wie Hafer, Gerste und Hefen vorkommen. Wenn Sie Ihre tägliche Beta-Glucanzufuhr erhöhen möchten, können Sie dies durch die Ernährung erreichen, ohne auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen zu sein.

Es ist ratsam, vor der Einnahme von Supplementen oder einer drastischen Änderung Ihrer Ernährungsgewohnheiten mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu sprechen. Sie können Ihnen dabei helfen, die richtige Dosierung und die besten Quellen für Betaglucan zu ermitteln, die Ihren individuellen Gesundheitsbedürfnissen entsprechen.

Welche Vitamine unterstützen die Wirkung von Beta Glucanen?

Die Wirkung kann durch bestimmte Vitamine und Mineralstoffe unterstützt werden, da diese Nährstoffe eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Körpers spielen.

Vitamin C: Vitamin C ist bekannt für seine immunstimulierenden Eigenschaften. Es kann die Aktivität von Immunzellen erhöhen und die Fähigkeit des Körpers verbessern, Infektionen zu bekämpfen.

Vitamin D: Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Immunsystemregulation. Es kann die Funktion von Immunzellen verbessern und entzündungshemmende Wirkungen haben. Die Kombination kann daher die Immunantwort unterstützen.

Zink: Zink ist ein Mineralstoff, der für die normale Funktion des Immunsystems unerlässlich ist. Es kann die Aktivität von Immunzellen fördern und die Immunantwort verstärken. Zusammen mit den Ballaststoffen kann Zink die Abwehrfähigkeit des Körpers verbessern.

Selen: Selen ist ein weiteres Mineral, das für ein gesundes Immunsystem von Bedeutung ist. Es kann die Immunfunktion stärken und die antioxidativen Abwehrkräfte des Körpers unterstützen.


Vitamin A: Vitamin A spielt eine Rolle bei der Erhaltung der Integrität der Schleimhäute, einschließlich der Schleimhäute im Verdauungstrakt, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Es kann auch die Aktivität bestimmter Immunzellen verbessern.

Die Wirkung von Betaglucanen auf die Gesundheit des Verdauungstrakts kann auch durch bestimmte probiotische Bakterien-Stämme unterstützt werden. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit haben können.

Hat Beta-Glucan Nebenwirkungen?

Es gilt in der Regel als sicher für die meisten Menschen, wenn es in angemessenen Mengen aus natürlichen Quellen wie Hafer, Gerste, Pilzen und Hefen konsumiert wird. Diese natürlichen Quellen sind Teil einer ausgewogenen Ernährung und führen normalerweise nicht zu Nebenwirkungen.

Allerdings können Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere in hohen Dosen, in einigen Fällen Nebenwirkungen haben. Hier sind einige mögliche Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen:

Verdauungsprobleme: Bei einigen Menschen können hohe Dosen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Magenverstimmungen verursachen. Es ist ratsam, die Einnahme zu reduzieren oder mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen, wenn solche Probleme auftreten.

Allergische Reaktionen: Obwohl Beta-Glucane im Allgemeinen gut vertragen werden, kann es bei einigen Personen zu allergischen Reaktionen kommen. Wenn Sie gegenüber Pilzen oder Hefen allergisch sind, sollten Sie Supplemente meiden oder vor der Einnahme Ihren Arzt konsultieren.

Medikamentenwechselwirkungen: Beta-Glucan kann die Absorption von Medikamenten beeinflussen, insbesondere von Medikamenten, die zur Senkung des Cholesterinspiegels oder zur Blutzuckerkontrolle verwendet werden. Wenn Sie solche Medikamente einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie Supplemente einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen: Schwangere und stillende Frauen sowie Personen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen sollten ebenfalls ihren Arzt konsultieren, bevor sie Supplemente verwenden.

Quellen:

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26724486/
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5810204/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33609583/
[4] https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/res.115.suppl_1.138
[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17895634/
[6] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3202617/ 
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3202617/
[8] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2663451/
[9] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10198134/
[10] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0144861723007944
[11] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0924224414001939