Magnesium und Menstruation: Beeinflusst das Mineral den weiblichen Zyklus?
Die Menstruation kann bekanntlich für viele Frauen eine unangenehme Zeit sein, begleitet von Schmerzen, Krämpfen, Müdigkeit und anderen belastenden Symptomen. Starke Regelblutungen und unregelmäßige Zyklen machen es vielen Frauen zusätzlich schwer. Der Griff zu Schmerzmitteln oder der Einsatz von krampflösenden Medikamenten ist deshalb für viele eine gewohnte Behandlung während der Periode, um Körper und Psyche etwas Erholung zu verschaffen.
Doch was wäre, wenn es eine einfache und natürliche Möglichkeit gäbe, wiederkehrende Beschwerden wie Regelschmerzen zu lindern? Magnesiumpräparate haben sich als vielversprechende Nahrungsergänzungsmitteloption herausgestellt, um neben Hausmitteln den monatlichen Beschwerden während der Periode selbstständig entgegenzuwirken. Wir schauen uns diese natürliche Option im Folgenden genauer an.
Welche Rolle spielt Magnesium im weiblichen Hormonhaushalt und kann es den Menstruationszyklus beeinflussen?
Ihre Periode steht ganz am Anfang des im Durchschnitt 28 langen weiblichen Zyklus und leitet diesen mit der Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut ein. Diese Abstoßung kann von starken Regelschmerzen begleitet werden, da die Muskulatur des Uterus sich hierzu immer wieder verkrampft und löst, angeregt durch die Hormone Prostaglandin und Oxytocin [6].
Ein Magnesiummangel kann zu hormonellen Ungleichgewichten während Ihrer Periode führen und somit den Menstruationszyklus beeinträchtigen. Zudem kann Magnesium den Schmerzmittelbedarf reduzieren, da es die Bildung von Prostaglandin hemmt [9]. Eine ausreichende Zufuhr des wichtigen Minerals kann daher dazu beitragen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren und den Menstruationszyklus zu regulieren. Folglich kann es eine wichtige Rolle im weiblichen Hormonhaushalt spielen, da es ebenfalls die Produktion von Östrogen und Progesteron regulieren kann [10].
Kann Magnesium bei Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen und Schmerzen helfen?
Magnesiumpräparate können auch bei Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen und Schmerzen unterstützend eingesetzt werden. Studien deuten an, dass eine Magnesiumsupplementierung die Intensität von Menstruationsschmerzen reduzieren könnte [5]. Deshalb wird Frauen eine Magnesiumeinnahme als Maßnahme zur Schmerzlinderung empfohlen [3].
Das Mineral könnte aufgrund seiner wahrscheinlich krampflösenden Eigenschaften auf die Gebärmuttermuskulatur wirken, indem es diese entspannt und somit Krämpfe und Schmerzen während der Periode lindern könnte. Außerdem kann die Einnahme von Magnesiumpräparaten während Ihrer Periode auf diese Weise starken Regelschmerzen entgegenwirken, die unter anderem entstehen, wenn sich die Muskulatur der Gebärmutter verkrampft.
Vorsicht! War Ihre Periode bisher symptomfrei und wird jetzt von starken Regelschmerzen begleitet?
Sollte Ihre Periode früher symptomfrei verlaufen sein und nach einigen Jahren plötzlich starke Schmerzen auftreten, werden diese als sekundäre Regelschmerzen bezeichnet [8]. Im Gegensatz zu primären Regelschmerzen, die bereits ab dem ersten Einsetzen der Periode auftreten können und als normal betrachtet werden, ist bei sekundären Regelschmerzen die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Ursache organischer Natur ist und eine gynäkologische Erkrankung zugrunde liegt.
Lassen Sie deshalb die Ursache der starken Regelschmerzen bitte ärztlich abklären, damit Sie bei Bedarf zeitnah die passende Behandlung erhalten können und betäuben Sie die Regelschmerzen nicht, indem Sie schmerzstillende Mittel in hoher Dosierung nehmen. Denn im Fall sekundärer Regelschmerzen ermöglicht erst eine ärztliche Behandlung, dass Ihr starkes Leiden dauerhaft gelindert werden kann.
Kann eine Magnesiumeinnahme bei PMS helfen?
Studien deuten an, dass eine Magnesiumeinnahme bei prämenstruellem Syndrom (PMS) helfen kann, einer Störung, die während der zweiten Zyklushälfte auftreten kann und mit psychischen und physischen Symptomen verbunden ist [4]. Als Ursache für PMS wird ein hormonelles Ungleichgewicht angenommen, das sich in einer Östrogendominanz und einem Progesteronmangel oder auch umgekehrt bemerkbar macht [10].
Das macht Hoffnung, denn viele Frauen leiden nicht nur während ihrer Periode wegen der Regelschmerzen und weiterer Symptome, sondern aufgrund des PMS bereits in den zwei Wochen vor der Periode und versuchen sich selbst zu helfen, ihre Symptome zu lindern, indem sie Schmerzmittel nehmen und verschiedene Hausmittel ausprobieren.
Kann ein Magnesiummangel zu einer verlängerten Menstruation führen und wie kann man diesem vorbeugen?
Ein Magnesiummangel kann zu hormonellen Ungleichgewichten führen und könnte somit auch den Menstruationszyklus beeinträchtigen. Außerdem könnte ein Magnesiumdefizit berechtigt im Verdacht stehen, Ursache für eine verlängerte Menstruation zu sein, da die Gebärmuttermuskulatur sich nicht ausreichend entspannen kann, was möglicherweise das Abbluten erschweren und somit die Blutungsdauer verlängern könnte.
Um einem Magnesiummangel vorzubeugen, sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten und einer Unterversorgung gegebenenfalls mit Magnesiumpräparaten entgegenwirken und so die Magnesiumzufuhr erhöhen, um den Magnesiummangel auszugleichen.
Bei einer anhaltend stark verlängerten Periode konsultieren Frauen bitte einen Arzt, da die Ursache auch eine gynäkologische Erkrankung sein kann, die eventuell behandelt werden muss.
Welche Lebensmittel enthalten viel Magnesium?
Die richtige Ernährung beeinflusst Ihren Körper und Ihr Wohlbefinden, deswegen gibt es natürliche Wege und effektive Hausmittel, um Ihren Körper – auch während der Regel – zu unterstützen.
Diese Lebensmittel enthalten viel Magnesium [1]:
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- grünes Gemüse
- Vollkornprodukte
Eine ausreichende Zufuhr des Minerals über die Nahrung kann einen positiven Einfluss auf Zyklus und Periode haben. Wenn der Bedarf nicht über die Nahrung gedeckt werden kann, können Magnesiumpräparate eine gute Alternative sein.
Welche Hausmittel können einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Periode haben?
Neben einer gesunden Ernährung mit den genannten Lebensmitteln und einer guten Wasserzufuhr gibt es einige Hausmittel, die Sie anwenden oder zu sich nehmen können, die nicht nur allgemein gesund oder angenehm sind, sondern möglicherweise auch einen positiven Einfluss auf Ihren Zyklus haben könnten.
Folgende Hausmittel könnten sich positiv auf den Verlauf Ihrer Periode und die Intensität der Schmerzen auswirken:
- Wärme (Wärmflasche oder warmes Bad)
- Sport und leichte Bewegung
- Sex
- Mönchspfeffer
- Vitamine, z.B. Vitamin B6 [2]
Lassen Sie sich bitte vor der Einnahme von Vitaminpräparaten und Medikamenten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten und entscheiden Sie individuell, ob Sie sich in der Lage für körperliche Betätigung fühlen.
Kann Magnesium helfen, die Menstruationsdauer zu verkürzen?
Magnesiumpräparate können auf unterschiedliche Weise dabei unterstützen, Ihre Periode und unliebsame Begleiterscheinungen zu regulieren. Zum einen können sie dabei unterstützen, die Produktion von Prostaglandinen zu reduzieren, die für die Schmerzen und Krämpfe während der Menstruation verantwortlich sind [9]. Zum anderen können sie zur Entspannung der Gebärmuttermuskulatur beitragen und somit eventuell die Blutungsdauer während des Zyklus verkürzen.
Eine Einleitung oder Verkürzung der Periode ist aber wissenschaftlich nicht belegt und bedarf weiterer Forschung hinsichtlich des Zusammenspiels von Magnesium und Hormonen.
Vitamin B6 hingegen scheint einen Einfluss auf die Dauer Ihrer Periode zu haben [2]. Mehr über B-Vitamine erfahren Sie in unserem Beitrag zu diesem Thema.
Wie viel Magnesium sollte man täglich einnehmen?
Während der Periode kann der Magnesiumbedarf leicht erhöht sein. Die Ursache hierfür sind Blutverlust und hormonelle Veränderungen. Es gibt jedoch keine spezifische empfohlene Dosierung von Magnesium, die ausschließlich für Ihre Periode gilt. Die allgemeine Richtlinie für die tägliche Magnesiumzufuhr von 300-400 mg für Erwachsene kann auch während der Periode gelten [1].
Es ist jedoch wichtig, dass jeder Körper unterschiedlich ist und dass individuelle Bedürfnisse stark variieren können. Sprechen Sie am besten mit einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft, um eine genaue Dosierungsempfehlung zu erhalten, die auf Ihre individuellen Umstände während der Regel abgestimmt ist.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Einnahme von Magnesium?
Ja, wie bei jeder Supplementierung können auch bei der Einnahme von Magnesiumpräparaten Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Eine starke Überdosierung kann zu ernsthaften Nebenwirkungen wie niedrigem Blutdruck, Atembeschwerden und sogar zum Herzstillstand führen [1]. Es ist daher wichtig, die empfohlene Dosierung der Mittel auch bei Regelschmerzen nicht zu überschreiten und bei Auftreten von unerwünschten Symptomen einen Arzt aufzusuchen.
Da die gleichzeitige Einnahme mit Medikamenten wie Antibiotika Wechselwirkungen haben kann, informieren Sie sich diesbezüglich bitte im Vorfeld [7].
Kann Magnesium auch bei der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel einen Einfluss auf die Menstruation haben?
Auch, wenn der Grund für die Blutung unter Einnahme hormoneller Verhütungsmittel wie der Anti-Baby-Pille ein anderer ist, kann das Supplement auch bei der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel einen positiven Einfluss auf die Periode haben. Da die Einnahme oraler Kontrazeptiva nachweislich die Entstehung eines Nährstoffmangels fördert, ist eine zeitgleiche Einnahme von Magnesiumpräparaten empfehlenswert, auch während der Menstruation [11].
Wie lange dauert es, bis Magnesium eine Wirkung zeigt?
Es gibt keine genaue Antwort darauf, wie lange es dauert, bis die Einnahme eine Wirkung zeigt, da jeder Körper anders ist. Es wird jedoch empfohlen, Magnesiumpräparate mindestens zwei bis drei Monate lang einzunehmen, um die maximale Wirkung zu erzielen.
Insgesamt kann die Einnahme eine unterstützende Möglichkeit sein, die Menstruation positiv zu beeinflussen und Menstruationsbeschwerden wie Regelschmerzen zu lindern. Es ist jedoch wichtig, die empfohlene Dosierung einzuhalten und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin zu halten. Lebensmittel, die das Mineral enthalten, können ebenfalls helfen, den Magnesiumbedarf des Körpers zu decken und auf diese Weise die Periode positiv beeinflussen und Ihnen ein Stück Lebensqualität zurückbringen.
Quellen
[1] https://ods.od.nih.gov/factsheets/Magnesium-HealthProfessional/
[2] https://www.medicalnewstoday.com/articles/what-to-eat-on-your-period#foods-to-shorten-periods
[3] https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28392498/
[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2349410/
[6] https://flexikon.doccheck.com/de/Menstruation
[7] https://ods.od.nih.gov/factsheets/Magnesium-Consumer/
[8] https://deximed.de/home/klinische-themen/gynaekologie/patienteninformationen/menstruationsprobleme
[9] https://www.apothekeamring-langenselbold.de/gesundheitsbibliothek/index/regelschmerzen/
[10] https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/praemenstruelles-syndrom-pms
[11] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23852908/