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Herz-Kreislauf-System: Unser Körper in Bewegung

Haben Sie sich jemals gefragt, wie Ihr Körper Tag für Tag funktioniert, ohne dass Sie bewusst darüber nachdenken müssen? Dafür sorgt unser Herz-Kreislaufsystem, auch kardiovaskuläres System genannt. Es ist das Transportsystem unseres Körpers und ist verantwortlich dafür, dass jede einzelne Zelle mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Wenn Sie verstehen möchten, wie genau dieses lebenswichtige System arbeitet, finden Sie hier Antworten.


Das Herz ist ein unermüdlicher Motor

Im Zentrum des Herz-Kreislauf-Systems steht das Herz, ein faustgroßer Muskel, der unermüdlich Blut durch unseren Körper pumpt. Wie genau das Organ funktioniert, schauen wir uns jetzt näher an.


Aufbau des Herzens

Das Herz besteht aus vier Kammern: dem rechten Vorhof, der rechten Herzkammer, dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. 

Diese vier Kammern arbeiten zusammen, um Blut durch den Körper zu leiten: Die Vorhöfe nehmen das Blut auf, während die Herzkammern es weiterpumpen. Zwischen den Vorhöfen und Kammern sowie am Ausgang der Kammern befinden sich Herzklappen, die wie Ventile funktionieren und den Rückfluss des Blutes verhindern.


Wie arbeitet das Herz?

Das Herz funktioniert wie eine hocheffiziente Doppelpumpe. Die rechte Herzhälfte pumpt sauerstoffarmes Blut in die Lunge, während die linke Herzhälfte sauerstoffreiches Blut in den gesamten Körper transportiert. Bei jedem Herzschlag ziehen sich die Herzkammern zusammen und pumpen Blut in die Arterien. Anschließend erschlaffen sie und füllen sich wieder mit Blut aus den Vorhöfen.

Dieser Prozess wiederholt sich etwa 60 bis 80 Mal pro Minute in Ruhe, kann aber bei körperlicher Anstrengung auf bis zu 200 Schläge pro Minute ansteigen. Das Herz passt seine Leistung ständig an die Bedürfnisse des Körpers an und kann bei Bedarf die Menge des gepumpten Blutes erheblich steigern.


Der Blutkreislauf als Transportsystem

Der Blutkreislauf ist ein geschlossenes System von Blutgefäßen, das den gesamten Körper durchzieht. Er lässt sich in zwei Hauptkreisläufe unterteilen: den Körperkreislauf (auch großer Kreislauf genannt) und den Lungenkreislauf (kleiner Kreislauf).


Großer Kreislauf: Versorgung des Körpers

Der Körperkreislauf beginnt in der linken Herzkammer. Von hier aus wird sauerstoffreiches Blut über die Aorta, die größte Arterie unseres Körpers, in alle Organe und Gewebe gepumpt. Die Aorta verzweigt sich in immer kleinere Arterien, die schließlich in die feinsten Blutgefäße, die Kapillaren, übergehen.

In den Kapillaren findet der Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen gegen Kohlendioxid und Abfallprodukte statt. Die Wände der Kapillaren sind so dünn, dass Sauerstoff und Nährstoffe leicht in die umliegenden Gewebe diffundieren können. 

Gleichzeitig nehmen die Kapillaren Kohlendioxid und andere Abfallprodukte aus den Zellen auf. Das nun sauerstoffarme Blut fließt über kleine Venen in immer größer werdende Venen und schließlich zurück zum rechten Vorhof des Herzens. Von dort gelangt es in die rechte Herzkammer, um den Kreislauf von neuem zu beginnen.


Kleiner Kreislauf: Sauerstoffaufnahme in der Lunge

Der Lungenkreislauf, auch kleiner Kreislauf genannt, beginnt in der rechten Herzkammer. Von hier aus wird das sauerstoffarme Blut in die Lungenarterien gepumpt. Diese verzweigen sich in der Lunge zu einem feinen Netzwerk von Kapillaren, die die Lungenbläschen umgeben.

In den Lungenbläschen findet der Gasaustausch statt: Das Blut gibt Kohlendioxid ab und nimmt frischen Sauerstoff auf. Dieser Prozess geschieht durch Diffusion – der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft wandert in das Blut, während das Kohlendioxid aus dem Blut in die Atemluft übergeht.

Das nun sauerstoffreiche Blut kann über die Lungenvenen zurück zum linken Vorhof des Herzens fließen. Von dort gelangt es in die linke Herzkammer, um wieder in den großen Kreislauf gepumpt zu werden.


Die Reihenfolge des Blutflusses

Unser Blut nimmt einen bestimmten Weg durch unseren Körper:

  1. Sauerstoffreiches Blut verlässt die linke Herzkammer.
  2. Es fließt durch die Aorta und Arterien in den gesamten Körper.
  3. In den Kapillaren findet der Stoffaustausch statt.
  4. Sauerstoffarmes Blut sammelt sich in den Venen.
  5. Es gelangt in den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer.
  6. Von dort wird es in die Lunge gepumpt.
  7. In der Lunge nimmt es Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab.
  8. Das sauerstoffreiche Blut kehrt zum linken Vorhof zurück.
  9. Der Kreislauf beginnt von vorn.


Die Bedeutung des Blutdrucks

Der Blutdruck spielt eine entscheidende Rolle für die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. Er sorgt dafür, dass das Blut mit ausreichend hohem Druck durch die Gefäße fließt, um alle Organe zu erreichen. Der Blutdruck entsteht durch die Pumpkraft des Herzens und den Widerstand der Blutgefäße.

Bei jedem Herzschlag entstehen zwei Druckwerte:

  • Der systolische Druck: Er entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Arterien pumpt.
  • Der diastolische Druck: Er herrscht, wenn das Herz erschlafft und sich wieder mit Blut füllt.

Ein normaler Blutdruck liegt bei etwa 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Ein zu hoher Blutdruck kann jedoch die Blutgefäße schädigen und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.


Die Blutgefäße: Ein komplexes Netzwerk

Die Blutgefäße bilden ein ausgeklügeltes Transportsystem, das den gesamten Körper durchzieht. Es gibt drei Haupttypen von Blutgefäßen:

Arterien: Sie transportieren sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg zu den Organen und Geweben. Arterien haben dicke, elastische Wände, um dem hohen Druck des vom Herzen gepumpten Blutes standzuhalten.

Venen: Sie führen sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen. Venen haben dünnere Wände als Arterien und enthalten Klappen, die verhindern, dass das Blut zurückfließt.

Kapillaren: Dies sind die kleinsten Blutgefäße. Ihre hauchdünnen Wände ermöglichen den Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und Abfallprodukten zwischen Blut und Gewebe.


Interessante Fakten zum Herz-Kreislauf-System

  • Das Herz eines Erwachsenen schlägt in Ruhe etwa 100.000 Mal pro Tag.
  • Im Laufe eines durchschnittlichen Lebens schlägt das Herz etwa 3 Milliarden Mal.
  • Die Gesamtlänge aller Blutgefäße im menschlichen Körper beträgt etwa 100.000 Kilometer. Diese Länge entspricht mehr als dem doppelten Erdumfang.
  • Das Herz-Kreislauf-System pumpt in jeder Minute die gesamte Blutmenge von etwa 5 bis 6 Litern einmal durch den Körper.
  • Die Kapillaren sind so eng, dass rote Blutkörperchen sie nur in einer Reihe passieren können.


Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Volkskrankheit Nummer 1

Leider gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in unserer modernen Gesellschaft. Sie sind weltweit die häufigste Todesursache. 

Zu den häufigsten Herz-Kreislauferkrankungen zählen:

Bluthochdruck: Eine chronische Erhöhung des Blutdrucks in den Arterien ist ein Risikofaktor für weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Koronare Herzkrankheit: Eine Verengung der Herzkranzgefäße, die zu einer verminderten Durchblutung des Herzmuskels führt.

Herzinfarkt: Ein akuter Verschluss eines Herzkranzgefäßes, der zu einer Unterversorgung und möglichen Schädigung des Herzmuskelgewebes führt.

Schlaganfall: Eine plötzliche Unterbrechung der Blutversorgung im Gehirn, die zu neurologischen Ausfällen führen kann.

Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Eine verminderte Pumpfunktion des Herzens, die zu einer unzureichenden Versorgung des Körpers mit Blut und Sauerstoff führt.

Auch unsere Darmgesundheit trägt entscheidend zu unserem allgemeinen Wohlbefinden bei. Sie sollte also nicht außer Acht gelassen werden. Nicht weniger wichtig ist ein starkes Immunsystem.


Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Es gibt eine Vielzahl an Risikofaktoren, die das Auftreten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung begünstigen:

Bluthochdruck: Chronisch erhöhter Blutdruck belastet Gefäße und Organe nachhaltig.

Rauchen: Diese schädliche Gewohnheit greift Blutgefäße an und steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich.

Übergewicht: Übermäßiger Körperfettanteil setzt das Herz-Kreislauf-System zusätzlich unter Druck.

Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität beeinträchtigt die Herzgesundheit langfristig.

Ungesunde Ernährung: Kost mit hohem Anteil an gesättigten Fetten und Zucker fördert die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Diabetes mellitus: Diese Stoffwechselerkrankung kann Blutgefäße schädigen und das Herz-Kreislauf-Risiko deutlich erhöhen.

Hohe Cholesterinwerte: Erhöhte Cholesterinspiegel im Blut begünstigen die Bildung von Ablagerungen in den Blutgefäßen.

Stress: Anhaltende psychische und physische Belastungen wirken sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus. Sie sollten also versuchen, Stress möglichst zu vermeiden.

Genetische Veranlagung: Erblich bedingte Prädispositionen können das individuelle Risiko für bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern [1].


Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen: Wie geht das?

Wie können Sie Ihr Herz-Kreislauf-System unterstützen? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Ihr kardiovaskuläres System zu stärken und gesund zu erhalten. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist regelmäßige Bewegung. Moderate körperliche Aktivität stärkt das Herz und verbessert die Durchblutung. Experten empfehlen mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche. Geeignete Aktivitäten sind zum Beispiel Gehen, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen.

Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Ernährung. Eine an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten reiche Kost unterstützt die Gesundheit Ihrer Blutgefäße. Reduzieren Sie dabei den Konsum von gesättigten Fetten, Zucker und Salz. Auch ein Vitamin K2-Mangel kann sich negativ auf unser Herz-Kreislauf-System auswirken.

Weil Stress sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken kann, sollten Sie auf ein effektives Stressmanagement achten. Gute Wege, um Stress abzubauen, sind Meditation, Yoga oder regelmäßige Entspannungsübungen. Auch ausreichend Schlaf spielt eine wichtige Rolle für die Regeneration des gesamten Körpers, einschließlich des Herz-Kreislauf-Systems. Streben Sie 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht an.

Außerdem sollten Sie Ihren Blutdruck und andere relevante Werte regelmäßig von Ihrem Arzt überprüfen lassen. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Risikofaktoren kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.

Und ganz wichtig: Wenn Sie rauchen, ist der Rauchverzicht eine der effektivsten Maßnahmen für Ihre Herzgesundheit. Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Auch beim Alkoholkonsum ist Mäßigung angesagt, da übermäßiger Konsum den Blutdruck erhöhen und das Herz schädigen kann. Zuletzt spielt die Gewichtskontrolle eine wichtige Rolle. Übergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System zusätzlich. Haben Sie beispielsweise schon einmal das Abnehmen mit Aminosäuren versucht?

Wenn Sie diese Empfehlungen in Ihren Alltag integrieren, können Sie aktiv dazu beitragen, Ihr Herz-Kreislauf-System zu unterstützen und Ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern [2].


Die Zukunft der Herz-Kreislauf-Medizin

Die Forschung geht immer weiter voran. Auch die Zukunft der Herz-Kreislauf-Medizin verspricht bedeutende Fortschritte in verschiedenen Bereichen:

Personalisierte Medizin: Durch genetische Analysen können Behandlungen besser auf den individuellen Patienten abgestimmt werden. Diese maßgeschneiderten Therapien ermöglichen eine präzisere und effektivere Behandlung, indem sie die spezifischen genetischen Merkmale und Risikofaktoren jedes Patienten berücksichtigen.

Neue Medikamente: Innovative Wirkstoffe versprechen bessere Behandlungsmöglichkeiten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Forscher entwickeln zielgerichtete Medikamente, die spezifische molekulare Mechanismen beeinflussen und somit eine wirksamere Therapie bei geringeren Nebenwirkungen ermöglichen [3].

Minimal-invasive Eingriffe: Moderne Techniken ermöglichen schonendere Operationen am Herzen und an den Blutgefäßen. Diese Verfahren reduzieren nicht nur das Operationstrauma und die Erholungszeit, sondern eröffnen auch Behandlungsmöglichkeiten für Patienten, die für konventionelle Operationen nicht in Frage kommen.

Künstliche Intelligenz: KI-Systeme können helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Behandlungen zu optimieren. Durch die Analyse großer Datenmengen können KI-Algorithmen subtile Muster erkennen und Ärzten bei der Diagnose und Therapieplanung unterstützen, was zu einer verbesserten Patientenversorgung führt.

Regenerative Medizin: Forscher arbeiten an Methoden, geschädigtes Herzgewebe zu regenerieren oder zu ersetzen. Diese bahnbrechenden Ansätze, wie die Verwendung von Stammzellen oder gezüchtetem Gewebe, könnten in Zukunft die Behandlung von Herzinfarkten und chronischer Herzschwäche revolutionieren [4].


Unser Herz-Kreislauf: ein bewundernswertes System

Das Herz-Kreislauf-System ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Es arbeitet unermüdlich, um jede Zelle unseres Körpers mit lebenswichtigen Stoffen zu versorgen. Leider ist unser Herz-Kreislauf-System auch anfällig für die verschiedensten Erkrankungen.

Glücklicherweise können wir Erkrankungen unseres Herz-Kreislauf-Systems mit recht einfachen Maßnahmen vorbeugen. Das gelingt besonders gut, wenn wir verstehen, wie es funktioniert. Denn dann können wir es bewusst unterstützen und so unsere Gesundheit langfristig erhalten.

Auch die aktuelle Forschung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen verspricht für die Zukunft einige positive Entwicklungen und Fortschritte im Hinblick auf Behandlungsmöglichkeiten. Trotzdem sollten wir nicht unterschätzen, was wir selbst mit recht einfachen Mitteln für unsere Gesundheit tun können.

Also, worauf warten Sie?


Quellen:

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31112654/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34922952/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35879138/
[4] https://dzhk.de/newsroom/neue-methoden-zur-regeneration-von-herzmuskelgewebe

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