Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Wenn der Stoffwechsel dauerhaft auf Hochtouren läuft
Ein ständiges Gefühl der Unruhe, ungewohnte Erschöpfung und der Eindruck, dass der Körper einfach nicht zur Ruhe kommt – das können Warnzeichen dafür sein, dass die Schilddrüse aktiver ist, als sie sein sollte. Die Schilddrüse wird oft mit dem Gefühl der inneren Balance assoziiert und spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Energie, Stimmung und Stressbewältigung. Eine ausgeglichene Schilddrüse trägt also zu einem stabilen emotionalen Zustand bei, während Störungen in der Schilddrüsenfunktion zu Stimmungsschwankungen, Nervosität oder sogar Depressionen führen können und deshalb den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn die Schilddrüse überaktiv wird, und wie kann man sie regulieren? Wir haben alles Wichtige rund um das Thema zusammengefasst.
Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion?
Schon gewusst? Eine Schilddrüsenüberfunktion, auch manifeste Hyperthyreose genannt, liegt vor, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Diese Hormone – vor allem Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) – sind entscheidend für den Stoffwechsel und beeinflussen sogar fast alle Körperfunktionen [1]. Normalerweise sorgt die Schilddrüse dafür, dass der Energieverbrauch und die Wärmeproduktion im Gleichgewicht sind. Sie ist also wirklich wichtig!
Doch bei einer Überproduktion gerät dieser Balanceakt durcheinander. Die Zellen arbeiten viel zu viel, was zu einer Reihe zum Teil ziemlich unangenehmer Symptome führen kann. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln sind nicht nur für das Wohlbefinden wichtig, sondern auch um ernsthafte Folgen wie Schilddrüsenautonomie oder eine latente Hyperthyreose zu verhindern, bei der die Schilddrüsenüberfunktion zwar noch keine deutlichen Symptome zeigt, aber langfristig den Körper stark belasten kann.
Was sind die Symptome der Schilddrüsenüberfunktion?
Eine Schilddrüsenüberfunktion bringt aber nicht nur Psyche und Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht, sondern kann auch das Herz-Kreislauf-System erheblich beeinflussen. Besonders älteren Menschen kann eine unbehandelte Hyperthyreose schaden, da sie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.
Wirklich unangenehm! Eine Schilddrüsenüberfunktion kann sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen und echt viele Bereiche des Körpers betreffen. Typische Symptome sind [2]:
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Schnellerer Herzschlag
- Nervosität und innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Übermäßiges Schwitzen
- Zittern der Hände
- Erhöhte Reizbarkeit
- Warm-feuchte Haut
- Hervortretende Augen (Anzeichen für Basedowsche Erkrankung)
Das ist aber noch nicht alles. Auch eine vergrößerte Schilddrüse oder Kropf ist ein weiteres häufiges Anzeichen für eine Überfunktion. Diese Vergrößerung entsteht, weil die Schilddrüse versucht, die übermäßige Produktion von Hormonen aufrechtzuerhalten, was dann oft auch äußerlich sichtbar wird.
Reminder für Schwangere und alle, die es werden wollen: Besonders in der Schwangerschaft kann eine Hyperthyreose problematisch werden, da sie das Risiko für Komplikationen wie Frühgeburten und eine unzureichende Entwicklung des Fötus erhöhen kann. Außerdem kann sie zu Herzrhythmusstörungen und Osteoporose führen, da der übermäßige Hormonspiegel den Körper aus dem Gleichgewicht bringt. Deshalb ist es super wichtig, die vielschichtigen Symptome im Auge zu behalten und im Kontext der eigenen Gesundheit zu betrachten, um eine präzise Diagnose und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen.
Kann eine Schilddrüsenüberfunktion gefährlich werden?
Ja, leider, in extremen aber seltenen Fällen einer Schilddrüsenüberfunktion, die nicht behandelt wird, kann nämlich eine thyreotoxische Krise entstehen – eine lebensbedrohliche Verschärfung der Symptome. Diese Krise kann hohes Fieber, Herzrhythmusstörungen und Bewusstseinsstörungen auslösen und erfordert sofortige medizinische Hilfe. Hier ist höchste Vorsicht geboten [3]!
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?
Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion ist die Morbus Basedow-Krankheit – eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse regelrecht in einen Produktionsrausch treibt. Aber es gibt auch andere Ursachen und seltenere Auslöser, wie Schilddrüsenknoten (heiße Knoten oder ein autonomes Adenom), die unkontrolliert Hormone produzieren [3]. Auch bestimmte Schilddrüsenentzündungen (Thyreoiditiden) wie die Hashimoto-Thyreoiditis, können Symptome einer Überfunktion auslösen. Hier sind weitere Untersuchungen dringend notwendig.
Wer in der Familie bereits Fälle von Hyperthyreose hat, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Ach ja, auch unser moderner Lebensstil kann eine Rolle spielen. Stress, Rauchen und große Mengen Jod, z.B. über eine erhöhte Jodzufuhr sowie jodhaltige Kontrastmittel, können die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht bringen [4]. Wer sich dieser möglichen Ursachen bewusst ist, kann frühzeitig gegensteuern und achtsam mit seiner Gesundheit umgehen.
Welcher Schilddrüsenwert ist der wichtigste?
Wenn man den Verdacht hat, dass die Schilddrüse aus dem Takt geraten ist, wird’s erstmal spannend: Ein paar Blutwerte müssen gecheckt werden. Bei der Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion sind mehrere Schritte notwendig, um ein klares Bild zu bekommen. Zuerst werden das Thyreoidea-stimulierende Hormon (Hormon TSH) und die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) überprüft.
Der wichtigste Schilddrüsenwert ist hier TSH: Er gibt Aufschluss darüber, wie gut die Schilddrüse arbeitet und reguliert die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Wenn der TSH-Wert und somit der TSH-Spiegel niedrig ist während T4 und T3 erhöht sind, könnte das auf eine Hyperthyreose hindeuten [5].
Wann wird der TSH-Wert gefährlich?
Eigentlich logisch: Der TSH-Wert wird kritisch, wenn er entweder stark erhöht oder stark vermindert ist. Konkret heißt das: Ein TSH-Wert, der über 4,0 mU/L liegt, kann auf eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) hindeuten, während ein Wert unter 0,4 mU/L auf eine Überfunktion (Hyperthyreose) hinweisen kann [5]. Extrem hohe oder niedrige Werte sind wirklich alarmierend, dann sollte man schnell eine Untersuchung machen lassen, um herauszufinden, was genau los ist und was man dagegen tun kann.
Weitere Diagnose und Tests
Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten für Tests. Zusätzlich werden häufig bildgebende Verfahren wie ein Ultraschall der gesamten Schilddrüse durchgeführt. So lassen sich Veränderungen in der Struktur oder mögliche Knoten erkennen. Eine Szintigrafie mit einer radioaktiven Substanz kann zudem zeigen, wie aktiv die Schilddrüse ist und welche Bereiche möglicherweise zu ambitioniert arbeiten [5]. Die Innere Medizin deckt da ein breites Feld ab, wenn es um die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen wie der Schilddrüsenüberfunktion geht. Dabei sind ICD-Codes besonders praktisch, um Krankheiten klar zuzuordnen und international verständlich zu machen.
Der Arzt will es dann ganz genau wissen: Beim Arztbesuch steht eine umfassende Anamnese an, bei der nicht nur die aktuellen Symptome, sondern auch familiäre Risiken und Umweltfaktoren besprochen werden. Auf Basis dieser Informationen und der Testergebnisse wird dann ein individueller Behandlungsplan erstellt – maßgeschneidert auf die persönlichen Bedürfnisse.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Medikamente
Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Schilddrüsenüberfunktion sind vielfältig und hängen von mehreren Faktoren ab, darunter das Ausmaß der Krankheit, das Alter des Patienten und eventuelle Begleiterkrankungen. Eine gängige Methode ist die medikamentöse Therapie, bei der Antithyroid-Medikamente verwendet werden, um die Produktion von Schilddrüsenhormonen zu reduzieren und die Symptome zu lindern [6]. Diese Medikamente können jedoch Nebenwirkungen haben und erfordern eine regelmäßige Überwachung durch den Arzt.
Radiojodtherapie
Radioaktives Jod kann bei einer Radiojodtherapie eingesetzt werden. Dieses Verfahren zerstört gezielt überaktives Schilddrüsengewebe, um die Hormonproduktion zu normalisieren [6]. Es ist eine effektive und weit verbreitete Therapieform, insbesondere bei Morbus Basedow. Alternativ kann in schweren oder komplexen Fällen ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden, bei dem ein Teil der gesamten Drüse entfernt wird, um die Hormonproduktion dauerhaft zu reduzieren. Diese Methode kann besonders für Patienten geeignet sein, bei denen die Medikamente nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden.
Alternative Methoden bei Schilddrüsenüberfunktion
On top gibt es noch alternative Therapiemethoden wie Homöopathie, die als ergänzende Ansätze zur Schulmedizin betrachtet werden. Auch wenn alternative Therapien oft als weniger invasiv sind und als natürlicher angesehen werden, sollte sie immer in Absprache mit einem erfahrenen Arzt erfolgen, um Wechselwirkungen und Risiken so klein wie möglich zu halten. Ganz gleich, welche Behandlungsmethode gewählt wird, das Ziel ist stets, ein Gleichgewicht der Schilddrüsenhormone zu erreichen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Einige Nahrungsergänzungsmittel, wie Selen, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B-Komplex und Zink, können unterstützend bei Schilddrüsenproblemen wirken und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen [7]. Es ist jedoch entscheidend, die Einnahme mit einem Arzt zu besprechen, um Wechselwirkungen und mögliche Risiken zu vermeiden.
Kann man einer Hyperthyreose vorbeugen?
Healthy Lifestyle? Auch hier super sinnvoll! Es gibt einige einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen, um das Risiko einer Schilddrüsenüberfunktion zu senken: Eine ausgewogene Ernährung ist dabei ein Schlüssel – die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) empfiehlt darauf zu achten, nicht zu viel jodreiche Lebensmittel oder Ergänzungen zu sich zu nehmen [3]. Ebenso kann der Verzicht auf Rauchen positive Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion haben. Stressmanagement ist ebenfalls super wichtig, denn chronischer Stress kann die Schilddrüse sehr belasten.
Regelmäßige Arztbesuche sind besonders wichtig, wenn in der Familie bereits Schilddrüsenerkrankungen vorkommen. So können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und angegangen werden. Auch eine gesunde Lebensweise, inklusive Bewegung und ausreichend Schlaf, trägt dazu bei, dass sich die Schilddrüse wohl fühlt und rundum unterstützt wird [8]. Merke: Gesunder Körper + gesunder Geist = bessere Chancen auf eine gesunde Schilddrüse.
Welche Warnsignale bei Schilddrüsenunterfunktion?
Es kann aber auch ins andere Extrem gehen, denn wenn man sich ständig müde und ausgepowert fühlt oder ungewöhnliche Veränderungen in seinem Körper bemerkt, könnte eine Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, die Ursache sein. Es können folgende Warnsignale bzw. mögliche Symptome auftreten [9]:
- Ständige Müdigkeit und Energiemangel
- Ungeplante Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
- Übermäßige Kälteempfindlichkeit
- Trockene Haut und Haarausfall
- Verstopfung
- Gedächtnisprobleme oder Schwierigkeiten beim Konzentrieren
Klingt auch nicht gerade gut, oder? Bei diesen Symptomen kann es deshalb ebenfalls sinnvoll sein, die Schilddrüsenwerte checken zu lassen.
Quellen:
[1] https://www.thyroid.org/hyperthyroidism/
[2] https://www.niddk.nih.gov/health-information/endocrine-diseases/hyperthyroidism
[3] https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/schilddruesenerkrankungen/schilddruesenueberfunktion/
[4] https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/hyperthyroidism/symptoms-causes/syc-20373659
[5] https://labtestsonline.org/tests/thyroid-stimulating-hormone-tsh
[6] https://www.endocrine.org/patient-engagement/endocrine-library/hyperthyroidism
[7] https://www.hashimoto-thyreoiditis.de/therapie/spurenelemente-und-vitamine
[8] https://www.btf-thyroid.org/thyroid-and-diet-factsheet
[9] https://www.thyroid.org/hypothyroidism/