Vitaminmangel: Anzeichen, Ursachen und Behandlung

Erschöpfung und Müdigkeit, Gliederschmerzen und die Haare werden dünn und es kommt sogar zum Haarausfall? Nicht immer muss dahinter eine schlimme Krankheit stecken. Manchmal ist die Lösung viel einfacher, wird aber oft nicht in Betracht gezogen: der Vitaminmangel. Ist unser Körper nicht richtig mit allen Nährstoffen versorgt, die er für einen gesunden Alltag benötigt, können verschiedene Funktionen nicht mehr ordnungsgemäß erfüllt werden. Unser Körper gerät aus der Balance und wir fühlen uns einfach nicht so richtig fit.

Die 13 wichtigsten Vitamine

Vitamine sind für unseren Körper lebenswichtig. Sie beeinflussen nicht nur unsere Laune und unseren Schlafrhythmus, sondern unseren gesamten Stoffwechsel. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen ist deshalb das A und O. Denn Vitamine werden – bis auf Ausnahmen wie z.B. das Vitamin D – nicht vom Körper selbst gebildet, sondern müssen über die Lebensmittel aufgenommen werden. Gemeinsam mit Mineralien und Spurenelementen bilden sie die Gruppe der Mikronährstoffe.

Innerhalb der Vitamine unterscheidet man zwischen fettlöslichen und wasserlöslichen Vitaminen. Fettlösliche Vitamine sind Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K und hauptsächlich in den Fetten von Lebensmitteln vorhanden. Diese Art von Vitaminen kann im Gewebe des Körpers gespeichert werden. Sie können allerdings optimal nur bei der gleichzeitigen Zufuhr von Ölen und Fetten genutzt werden.

Zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B5, Vitamin B6, Vitamin B7, Vitamin B9, Vitamin B12 sowie Vitamin C. Alle diese Vitamine können über die Flüssigkeit, die sich in den Nahrungsmitteln befindet, aufgenommen werden. Sie werden allerdings nicht gespeichert und müssen dem Körper daher kontinuierlich zugeführt werden.

Was sind die Ursachen eines Vitaminmangels?

Die häufigste Ursache für einen Vitaminmangel liegt meist in der Ernährung. Durch eine zu einseitige Ernährung können nicht genügend oder nur bestimmte Vitamine aufgenommen werden und sorgen langfristig für Mangelerscheinungen. Auch eine ungesunde Lebensweise mit viel Stress sowie regelmäßiger Alkohol- oder Nikotinkonsum können sich negativ auf die Vitaminversorgung auswirken. Nicht zuletzt spielt auch das Alter eine Rolle im Hinblick auf die Vitaminversorgung. Aufgrund der nachlassenden Mobilität haben ältere Menschen einen geringeren Energiebedarf und passen diesem entsprechend ihre Ernährung an. Der Vitaminbedarf bleibt jedoch gleich, sodass es aufgrund der reduzierten Ernährung leicht zu einem Vitamin-Mangel kommen kann. Auch Lebensabschnitte, wie Wachstumsphasen bei Kindern, aber auch Schwangerschaften und Stillzeiten können einen erhöhten Vitaminbedarf nach sich ziehen. Darüber hinaus sind Magen-Darm-Erkrankungen und Arzneimittelinteraktionen, beispielsweise bei hormoneller Verhütung, z.B. mit der Anti-Baby-Pille, ein Hauptgrund für eine mangelhafte Vitaminaufnahme.

Wie kann ich einem Vitaminmangel vorbeugen?

Vorsicht ist besser als Nachsicht – das gilt auch im Hinblick auf die Vitamin-Versorgung. Damit eine Unterversorgung erst gar nicht entsteht, sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Mehrere Portionen frisches Obst und Gemüse mit einer abwechslungsreichen Vitamin-Mischung decken den täglichen Bedarf des Körpers und sind damit die beste Vorbeugung gegen einen Mangel. Neben Obst und Gemüse liefern auch Vollkorn- und tierische Produkte, wie Milch oder Fisch wichtige Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B2 und Calcium. Beim Verarbeiten der Lebensmittel sollte auf eine schonende Zubereitung, wie z.B. beim Dampfgaren geachtet werden, da durch zu große Hitze viele der wichtigen Nährstoffe zerstört werden.

Welche Symptome zeigen einen Vitaminmangel an?

Leidet man unter einem Vitaminmangel, auch Hypovitaminose genannt, können verschiedene Symptome die Folge sein, die jedoch meist leicht behandelbar und reparabel sind. Fehlen bestimmte Vitamine vollständig, spricht man von einer Avitaminose, die zu bleibenden Schäden führen kann. Im Anfangsstadium eines Vitaminmangels sind die Symptome recht unspezifisch, daher ist eine schnelle Diagnose oft schwierig. Zu den ersten Anzeichen zählen Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche sowie Kopfschmerzen. Da ein Vitaminmangel meist ein schleichender Prozess ist, gesellen sich schnell weitere Symptome dazu, die je nach Art des Mangels unterschiedlich ausfallen können.

Ein Überblick über die wichtigsten Vitamine und deren Symptome bei einem Mangel:


Vitamin A
Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und steckt in tierischen Lebensmitteln wie Milch, Käse, Fleisch und Eiern. Als fettlösliches Vitamin benötigt Vitamin A bei der Aufnahme eine gleichzeitige Zufuhr an Fetten, damit der Körper es optimal verwerten kann. Kommt es zu einem Vitamin A-Mangel, ist ein erstes Symptom meist eine schuppige, trockene Haut. Seltener kann es auch zu Sehstörungen, wie z.B. Nachtblindheit kommen. Besteht die Unterversorgung an Vitamin A über einen längeren Zeitraum hinweg, kann der Vitamin A-Mangel sogar zu vollständiger Erblindung führen.

Vitamin B
Vitamin B umfasst eine Gruppe von insgesamt acht B-Vitaminen. Diese sind vor allem für Funktionen wie den Stoffwechsel, die Blutbildung und die Nerven zuständig. Je nach Untergruppe der B-Vitamine können verschiedene Symptome bei einem Mangel auftreten. Alle Informationen zu den B-Vitaminen haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Ein Mangel an Vitamin B1 führt häufig zu Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Kreislaufproblemen sowie zu neurologischen Störungen wie z.B. Fußbrennen, Kribbeln und Taubheit in den Extremitäten und Krämpfen.

Der Mangel an Vitamin B2 dagegen ist schnell an eingerissenen Mundwinkeln zu erkennen. In schlimmeren Fällen zeigt sich der Mangel durch Symptome wie dem Exanthem, einem Hautausschlag.

Ein Vitamin B6-Mangel ist eher selten. Entsteht jedoch trotzdem ein Vitaminmangel, sind meist weitere Faktoren beteiligt, wie z.B. eine Lebererkrankung, die Einnahme von Medikamenten wie der Anti-Baby-Pille oder Medikamente gegen Epilepsie oder Asthma. Auch Alkoholmissbrauch kann den Vitamin B6-Gehalt im Körper senken. Eine Unterversorgung an Vitamin B6 äußert sich meist durch Hautausschläge, Entzündungen, z.B. der Lippen oder Zunge und eingerissene Mundwinkel. Außerdem kann sich ein Vitamin B6-Mangel auch auf die Psyche niederschlagen und zu depressiven Verstimmungen bis zur Depression führen. [1]

Vitamin B9 wird auch Folsäure oder Folat genannt und steckt vor allem in Lebensmitteln, wie Weizenkeimen, Blattspinat, Roter Beete, aber auch in Hühnereiern. Folsäure übernimmt lebenswichtige Stoffwechselfunktionen im Körper, z.B. bei der Blutbildung und der Zellteilung und trägt zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Besteht ein Vitamin B-Mangel, macht sich dieser zunächst durch Müdigkeit, geringere Leistungsfähigkeit und Vergesslichkeit und Blässe bemerkbar. Schuld daran ist eine Blutarmut, eine sogenannte Anämie. Besonders in der Schwangerschaft sollte man auf eine ausreichende Folsäure-Versorgung achten, da es bei einem Mangel an Folsäure zu Fehlbildungen des Fötus kommen kann.

Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist an der Bildung der roten Blutkörperchen und unserer DNA beteiligt, daher ist Vitamin B12 besonders wichtig für Zellteilung und Zellwachstum. Bei einem Vitamin B12-Mangel nehmen deshalb vor allem Blut und Nerven Schaden. Ist das Vitamin B12 nicht in ausreichender Menge im Körper vorhanden, kommt es zu einer Störung der Blutbildung. Es entsteht eine sogenannte makrozytäre Anämie, bei der vermehrt übergroße Blutkörperchen gebildet werden. Die Anämie äußert sich in Blässe der Haut und der Schleimhäute, aber auch Schwäche und Kopfschmerzen. Zudem wird bei einer Unterversorgung durch Vitamin B12 auch das Nervensystem angegriffen, langfristig kann durch den Vitamin B12-Mangel sogar das Rückenmark geschädigt werden. Anzeichen dafür sind ein Kribbeln und Taubheit in den Händen und Füßen sowie Schwindel und Probleme beim Gehen und Stehen. Vergesslichkeit, eine verminderte Leistungsfähigkeit und depressive Stimmungen können ebenso ein Hinweis auf einen Vitamin B12-Mangel sein. Mehr Informationen zu Vitamin B12 sind hier zusammengefasst

 
Vitamin C
Vitamin C ist ein wahres Allroundgenie: Es schützt das Immunsystem vor Infekten, kräftigt das Bindegewebe und verbessert die Wundheilung. Als Gefäßschutz trägt es dazu bei, dass die Gefäßwände elastisch bleiben und beugt daher Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vor, wie Arteriosklerose, Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Nicht zuletzt hilft es bei der Wirkung verschiedener Hormone und als Antioxidans bei der Entgiftung der Leber. Wer von einem Vitamin C-Mangel betroffen ist, leidet häufig unter Müdigkeit, allgemeiner Leistungsschwäche sowie Gelenkschmerzen und ist anfälliger für Infekte. Außerdem kann es zu einer schlechteren Wundheilung kommen. Bei einem massiven Vitamin C-Mangel ist Zahnfleischbluten ebenso ein häufiges Leiden. Die wohl bekannteste Folge eines massiven Vitamin C-Mangels ist Skorbut, eine Erkrankung, von der früher vor allem Seeleute betroffen waren. Aufgrund der Knappheit frischer, Vitamin C haltiger Lebensmittel wie Petersilie, Bärlauch, Paprika oder Brokkoli und Früchten, wie Hagebutten, schwarzen Johannisbeeren, Erdbeeren und Zitrusfrüchten konnten sie sich nicht ausreichend mit Vitamin C versorgen und erkrankten an der berühmten Seefahrerkrankheit. [2,3]

Vitamin D
Vitamin D wird auch das „Sonnenvitamin“ genannt, denn es ist eines der wenigen Vitamine, das nicht primär über die Nahrung aufgenommen wird, sondern selbst vom Körper produziert werden kann. Vitamin D nimmt eine Schlüsselrolle in Sachen Knochenstoffwechsel ein, es dient der Knochenmineralisierung und sorgt für ein gesundes Immunsystem und Muskelkraft. Wird der Körper nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt, sind erste Anzeichen für einen Vitamin D-Mangel Symptome wie Nervosität, Muskel- und Gliederschmerzen, Muskelschwäche und -krämpfe, aber auch Haarausfall, Migräne und Missempfindungen, wie z.B. Taubheit oder Kribbeln der Hände oder Lippen. Bei einem lang anhaltenden Mangel an Vitamin D kann es bei Kindern zu einer sogenannten Rachitis kommen, einer Aufweichung und Verformung der Knochen. Erwachsene mit einem Vitamin D-Mangel hingegen sind anfällig für die sogenannte Osteomalazie oder Osteoporose, bei denen sich ebenfalls die Knochenstruktur verändert und im schlimmsten Fall sogar abbauen kann. Um einem Vitamin D-Mangel vorzubeugen, sollte man sich besonders in den Sommermonaten täglich ca. 25 Minuten in der Sonne aufhalten, damit mithilfe der UVB-Strahlung das wichtige Vitamin D vom Körper produziert werden kann.
Mehr Informationen zu Vitamin D sind hier zusammengefasst.

Vitamin E
Ähnlich wie Vitamin C kann auch Vitamin E als Antioxidans freie Radikale ausschalten, die den Körper schädigen und schützt dadurch das Immunsystem. Ein Vitamin E-Mangel ist in Deutschland eher die Seltenheit und tritt dann meist aufgrund von Vorerkrankungen wie einer gestörten Fettverdauung oder bei einer einseitigen, fettreduzierten Diät auf, durch die das Vitamin E nicht richtig verstoffwechselt werden kann. Der Vitamin E-Mangel äußert sich dann durch trockene Haut, Haarausfall, Müdigkeit und Muskelschwäche. Außerdem können auch die Sehkraft, Reflexe und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden. Wer genügend Vitamin E über die Nahrung aufnehmen möchte, sollte vor allem fettreiche Pflanzen, wie z.B. Raps und Nüsse, auf dem Speiseplan stehen haben. Auch in Butter und Eiern steckt eine größere Portion an Vitamin E. [4,5]

Vitamin K
Grünes Gemüse wie Kohl, Salat und Spinat, aber auch Hülsenfrüchte sind wichtige Lieferanten für Vitamin K. Dieses ist am Knochenwachstum beteiligt und kann z.B. bei Frauen in den Wechseljahren den Knochenabbau verlangsamen. Die Hauptaufgabe des Vitamins K liegt jedoch in der Regulierung der Blutgerinnung. Ist der Körper nicht richtig mit Vitamin K versorgt und es kommt zum Vitaminmangel, steigt das Risiko einer Blutgerinnungsstörung, spontane Blutungen können auftreten und schon kleine Verletzungen können zu einem großen Blutverlust führen. Auch blaue Flecken, Nasen- und Zahnfleischbluten zählen zu den Symptomen eines Vitamin K-Mangels. Meist ist ein Vitamin K-Mangel auf Vorerkrankungen, wie Reizdarm, Morbus Crohn oder Zöliakie zurückzuführen. [6]

Was kann man bei einem Vitamin-Mangel tun?

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ist schon die halbe Miete. Entsteht trotzdem ein Vitaminmangel, können Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung eingenommen werden, auch wenn diese keinen Ersatz für eine gesunde Ernährung bieten. Besteht der Verdacht eines Vitaminmangels, sollte dies in jedem Fall zunächst vom Hausarzt abgeklärt werden, da der Mangel zu irreparablen gesundheitlichen Schäden führen kann.

Quellen: 
[1] https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/vitaminb6/
[2] https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/vitamin-c/
[3] https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/vitamin-c-mangel-skorbut
[4] https://www.augsburger-allgemeine.de/geld-leben/vitamin-e-mangel-symptome-ursachen-bedarf-gesundheit-id64520271.html
[5] https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/vitamin-e-mangel
[6] https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/vitamin-k-mangel

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