Propionsäure – kurzkettige Fettsäure mit beeindruckender Wirkung!
Kurzkettige Fettsäuren dienen dem menschlichen Organismus in erster Linie als bevorzugte Nahrungsquelle wertvoller Bakterien in Darm und Enddarm. Besonders Bakterienkulturen, die für diverse Schutzfunktionen unseres Körpers zuständig sind, ernähren sich von ihnen. Gleichzeitig binden sich auch die Rezeptoren der Epithelzellen im Darm an die Fettsäuren.
Die Vielfalt der Darmbakterien hat einerseits einen direkten Einfluss auf unsere Infektanfälligkeit, andererseits aber auch auf unsere Neigung zu Entzündungsprozessen.
In diesem Artikel berichten wir über das spannende Propionat, seine verschiedenen Formen und über alles andere als geringen Einsatzgebiete, mit denen sich die Forschung in verschiedenen Studien beschäftigt hat!
Lesen Sie hier mehr dazu!
Was ist Propionsäure und was ist Propionat?
Um nicht zu sehr in die Welt der Chemie abzutauchen: Propionsäure ist der Trivialname (umgangssprachlich) für Propansäure. Es handelt sich hierbei um kurzkettige Fettsäuren (SCFA = short chain fatty acids).
Kurzkettige Fettsäuren sind Stoffwechselprodukte, die bei der Verdauung von Ballaststoffen durch Bakterien in unserem Verdauungssystem entstehen, z. B. durch Clostridien. Auch bei der Reifung bestimmter Käsesorten, wie Emmentaler und anderen Hartkäsesorten, ist Propionsäure von Bedeutung, da sich dadurch die charakteristischen Löcher und das Aroma bilden [1].
Konzentrierte Propansäure hat einen überaus unangenehmen Geruch. Auch wenn sie als verdünnte Lösung für den Menschen unbedenklich wäre, könnten wir sie aufgrund des üblen Geruchs nicht einnehmen. Allerdings bildet Propionsäure in der Kombination mit Stoffen wie Natrium, Kalium oder Kalzium Salze – die Propionate. Im Gegensatz zur flüssigen, leicht flüchtigen Propansäure sind ihre Salze weiße, kristalline und geruchlose Substanzen. Für die Konservierung von Nahrungsmitteln sind diese Propionate hilfreich und werden so weit verbreitet eingesetzt. Hierfür verwenden Hersteller die Propansäure meist mit Natrium, was in der Chemie Natriumpropionat ergibt.
Wie entsteht Propionsäure?
Kurzkettige Fettsäuren (SCFA) entstehen im Darm, genauer durch die Clostridien im Dickdarm, bei der Vergärung von nicht verdaulichen Kohlenhydraten aus einer ballaststoffreichen Ernährung. Für die oberflächlich gelegenen Darmzellen (Darmepithelien) stellen sie eine der wichtigsten Energiequellen dar. Eine ballaststoffreiche Ernährung vermehrt die Vielfalt der guten Bakterien im Darm, die dann Kohlenhydrate zu kurzkettigen Fettsäuren vergären, die wiederum für unsere Darmgesundheit von elementarer Bedeutung sind. Durch fermentierte Nahrungsmittel kann man diesen Prozess fördern.
Für was ist Propionsäure gut?
Propionate haben eine große Wirkung auf das innere Gleichgewicht unseres Gesundheitszustandes. Unsere Darmflora bildet mit ihrem Darm-Mikrobiom zahlreiche Stoffwechselprodukte, vor allem die kurzkettigen Fettsäuren. Sie entstehen im Darm vor allem durch den bakteriellen Abbau pflanzlicher Ballaststoffe (Präbiotika). Ein Großteil der dort benötigten Energie wird aus diesen SCFA gewonnen. Außerdem sind diese short chain fatty acids verantwortlich für die vermehrte Entstehung von regulatorischen Zellen des Immunsystems – den T-Zellen. Diese Zellen reduzieren Entzündungsreaktionen und unterstützen den Körper gegen Autoimmunreaktionen [2] [3].
Ein Mangel an kurzkettigen Fettsäuren ist heutzutage leider keine Seltenheit, aufgrund der weit verbreiteten ballaststoffarmen Ernährung durch Fertiggerichte, Junk Food und Nichtbeachtung einer ausgewogenen Ernährung durch frische Lebensmittel. Die darin enthaltenen langkettigen Fettsäuren wirken eher entzündungsfördernd [3].
Wie hilft Propionsäure bei Multipler Sklerose und hohem LDL-Cholesterin?
Sehr interessante Erkenntnisse hat die Medizin in verschiedenen wissenschaftlichen Studien zu diesem Bereich erlangt, wie z. B. die Forschung im Bereich Multiple Sklerose an der Ruhr-Universität Bochum unter der Leitung von Prof. Dr. Aiden Haghikia. Er konnte bei MS Patienten den positiven Effekt nachweisen, dass die kurzkettige Fettsäure bei erkrankten Menschen zu einer geringeren Schubrate führt und das Risiko einer Behinderungszunahme verringert. Zusätzlich wiesen Kernspin-Untersuchungen darauf hin, dass Propionsäure den Gehirnschwund durch eine Remyelinisierung des zentralen Nervensystems verlangsamen kann [4].
Während dieser Studien ist man fast zufällig auch zu der Erkenntnis über die Wirkung von kurzkettigen Fettsäuren auf das schlechte LDL-Cholesterin gelangt. Das Ikaneum in Hamburg zeigt auf, dass die sogenannte Mittelmeerkost mit viel frischem Gemüse den Effekt hat, die körpereigene Produktion von Propionsäure zu fördern und so die schlechten LDL-Blutfette zu senken, indem die schlechten Fette durch die Säure im Blut abgefangen werden [5] [6].
In welchen Lebensmitteln ist Propionsäure enthalten?
Propionsäure und ihre Salze Natriumpropionat, Calciumpropionat und Kaliumpropionat werden in der Lebensmittelbranche als Konservierungsmittel eingesetzt. Da die Säure selbst für Menschen einen eher stechenden Geruch und unangenehmen Geschmack hat, werden besonders bei Schnittbrot und Gebäck eher die Propionate (Salze) verwendet, um diese haltbarer zu machen. Sie wirken fungizidiv und verhindern so die Bildung von Schimmel.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) stuft die Verwendung von Propansäure (E-280) und deren Propionate (E-281 bis 283) als unbedenklich ein [7].
Natürliche Vorkommen dieser Säure sind zu finden in fermentierten Nahrungsmitteln, wie Essig, Sauerteig, Butter, Käse, Creme fraîche, Sauerkraut, Kimchi, Natto und Kombucha, aber auch in Kaffee und Meeresfrüchten.
Warum sollte man Propionsäure einnehmen?
Grundsätzlich könnte man seinen Bedarf an Propansäure über die Ernährung abdecken. Sollte aber der Verzehr von Ballaststoffen schwerfallen oder eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln im stressigen Alltag zeitlich einfach nicht gelingen, kann man auch auf Kapseln aus dem Bereich der Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Natriumpropionat wird zur einfachen Anwendung als Kapsel angeboten und kann so genau dosiert werden. Zusätzlich ist die Darreichung der Kapsel auch sehr praktisch für die tägliche Einnahme, wenn man viel unterwegs ist. Bei den meisten Anbietern findet man Kapseln mit jeweils 500 mg Natriumpropionat.
Wie viel Propionsäure täglich?
Möchten Sie Ihren Bedarf an kurzkettigen Fettsäuren über Propionsäure Kapseln abdecken, so empfiehlt Prof. Dr. A. Haghikia die Einnahme von 2x täglich je 500 mg, um den gewünschten Effekt zu erreichen [8].
Die Einnahme der Kapseln sollte immer mit ausreichend Wasser erfolgen.
Vita World bietet Ihnen als Nahrungsergänzungsmittel in der Form von Kapseln Propionsäure 500 mg mit hochreinem Natriumpropionat. Durch die Einnahme von 2 Kapseln täglich erreicht man die in den Studien dargestellte Wirkung durch die Behandlung am Menschen mit 1.000 mg pro Tag [8].
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Quellen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Propions%C3%A4ure
[2] https://www.klinik-st-georg.de/aktive-unterstuetzung-des-darmes-fuer-mehr-gesundheit/
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31242699/
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32160527/
[5] https://link.springer.com/article/10.1007/s15027-021-3520-6
[6] https://www.ikaneum.de/aktuelles/detail-1/cholesterinspiegel-senken-ueber-mikrobiom-im-darm/
[7] https://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/4546
- Hochreines Natriumpropionat mit 500 mg pro Kapsel
- Zur natürlichen Bildung von Propionsäure aus Natriumpropionat im Darm