Calcium oder Kalzium – Hauptsache eingenommen!
Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der für den Menschen außerordentlich wichtig ist. Nicht nur Zähne und Knochen benötigen ihn täglich, er ist auch an vielen weiteren Prozessen beteiligt. Mit einer gesunden Lebensweise kann der tägliche Bedarf des menschlichen Körpers in jungen Jahren meist gut abgedeckt werden, aber gerade bei älteren Menschen wird eine Behandlung mit dem passenden Präparat (meist Calciumcitrat oder Carbonat) als Kapseln, Tabletten oder in Pulverform empfohlen.
Menschen mit Osteoporose oder einem aus anderen Gründen bedingten erhöhten Bedarf nehmen, nach Rücksprache mit ihrem Arzt, auch außerhalb der Ernährung Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulver für starke Knochen ein. Ob hier Calciumcitrat oder Carbonat die passende Wahl ist besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.
Auch die Einnahme verschiedener Arzneimittel kann zur verminderten Aufnahme oder sogar zu Calcium-Verlusten führen. Ihr Arzt kann Sie darüber informieren, welchen Ersatz er in diesem Fall empfiehlt und ob die Kombination weitere Vitamine enthalten sollte.
Wofür braucht der Körper Calcium?
Der Mineralstoff dient zur normalen Funktion bei der Zellteilung und ist daher für viele Stoffwechselvorgänge nötig: Für die normale Funktion des Zellstoffwechsels, einen normalen Energiestoffwechsel, eine normale Muskelfunktion, die normale Blutgerinnung, eine normale Signalübertragung der Nervenzellen, zur Erhaltung normaler Knochen und Erhaltung normaler Zähne.
Was kann der Körper besser verwerten: Calciumcitrat oder Calciumcarbonat?
Bei der Suche nach dem besten Calcium stolpert man über viele Informationen, besonders über die Frage, in welcher Form der Mineralstoff die beste Bioverfügbarkeit für den Körper aufweist: Als Calciumcitrat oder Calciumcarbonat? Eine hohe Bioverfügbarkeit ist bei beiden Formen gegeben, lediglich die Herstellung unterscheidet sich. Calciumcitrat gilt zwar nicht als natürliche Quelle, kann aber gut vom Körper aufgenommen werden. Das Carbonat kann synthetischen Ursprungs sein, aus Gestein oder dem abgelegten Skelett der Sango Meeres Koralle.
Sango Meeres Koralle liefert zusätzlich zum natürlichen Calciumcarbonat, im Gegensatz zum Calcium aus Gestein, auch noch bis zu 70 weitere Spurenelemente und Mineralstoffe. Und keine Sorge, dafür werden weder lebendige Korallen verwendet, noch das Korallenriff abgetragen! Lediglich die abgefallenen Korallenriffteile werden vom Meeresgrund aufgesammelt und zu Pulver weiterverarbeitet. Eine einfache Einnahme kann durch Kapseln gewährleistet werden.
Die Rotalge Lithothamnium calcareous ist ebenfalls eine beliebte Quelle für das natürliche Calciumcarbonat mit einer sehr guten Bioverfügbarkeit und wird ebenfalls als Kapseln oder Pulver angeboten. Leider bringt sie auch eine sehr hohe Dosis an Jod mit sich (Gehalt schwankt aber), was besonders für Menschen mit einer Jodallergie oder Schilddrüsenproblemen problematisch sein kann. Magnesium ist hier allerdings nur gering vorhanden.
Woran erkennt man einen Calciummangel?
Nicht nur eine geringe Zufuhr des Minerals kann dazu führen, dass Knochenmasse abgebaut wird oder die Heilung nach einem Bruch nicht ordentlich verläuft. Auch ein Vitamin D Mangel kann diese Wirkung bestärken, weil dadurch wenig Kalzium im Darm aufgenommen wird. Die Folge davon ist die Knochenerweichung Osteomalazie bei Erwachsenen bzw. Rachitis bei Kindern. Nach Rücksprache mit Ihrem Arzt können Kapseln oder Pulver mit Calciumcitrat oder Carbonat hierbei eine Unterstützung sein, um den Symptomen entgegen zu wirken.
Wieviel Calcium braucht man am Tag?
Die Messung des körpereigenen Calcium-Spiegels kann sich schwierig darstellen, da große Mengen (99%) unseres Calciumgehalts in Knochen und Zähnen angereichert sind. Lediglich 1% wird im Blut angegeben, wobei dieser Gehalt meist sehr konstant ist, da sich Blut an dem Calciumdepot von Knochen und Zähnen bedient. Auch sollte man beachten, dass der Gehalt nicht wie bei gewöhnlichen Messungen im Serum gemessen wird, sondern im Vollblut. Schwangerschaft und Stillzeit bedingen einen erhöhten Bedarf!
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) berichtet über die empfohlene Tagesverzehrmenge wie folgt [1]:
- Säuglinge 0 - 4 Monate = 220 mg / Tag
- Säuglinge 4 - 12 Monate = 330 mg / Tag
- Kinder 1 - 15 Jahre = 600 mg bis 1200 mg / Tag
- Jugendliche und Erwachsene 15 - 19 Jahre = 1200 mg / Tag
- Erwachsene ab 19 Jahre = 1000 mg / Tag
- Schwangere ab 19 Jahre = 1200 mg / Tag
- Stillende ab 19 Jahre = 1200 mg / Tag
Wie sollte man Calcium als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen?
Optimaler weise wird Calciumcitrat oder Carbonat am Abend zusammen mit der Nahrung eingenommen. Achten Sie bei der Auswahl des passenden Nahrungsergänzungsmittel darauf, dass keine unnötigen Zusatzstoffe beinhaltet sind. Vor allem Brausetabletten tragen oft Zucker oder Süßungsstoffe in sich, daher könnten unter diesem Gesichtspunkt Tabletten oder Kapseln vorteilhafter sein, je nach Hersteller. Doch auch dort werden oft unnötige Inhaltsstoffe beigemischt, daher sollten Sie die Inhaltsliste aufmerksam lesen. Schließlich möchte man ja beispielsweise für den Erhalt von normalen Zähnen sorgen und sich diese nicht durch enthaltenen Zucker schwächen, bzw seinen Energiestoffwechsel unnötig mit Zucker belasten.
Für die optimale Resorption von Kalzium ist Magensäure notwendig. Menschen mit chronischen Magenproblemen und einhergehendem Magensäuremangel haben oft Resorptionsstörungen und können dadurch das Calcium nur noch schlecht aufnehmen (auch durch die Einnahme von Säureblockern). In diesem Fall ist Calciumcitrat vorteilhaft, da es weniger Magensäure zur Aufnahme benötigt. Dem gegenüber steht die Verwendung von Calciumcarbonat. Bildet der eigene Körper zu viel Magensäure kann die Verwendung des Ccarbonats vorteilhaft sein, da es sich in viel Magensäure optimal auflöst.
Vitamin D verstärkt zusätzlich die Aufnahme von Calcium und ist ebenfalls gut für die Knochen! Da Vitamin D ein fettlösliches Vitamin ist, empfiehlt sich die Einnahme mit Nahrung.
Die Wechselwirkung von Calcium
Eine positive Wechselwirkung findet Kalzium mit Vitamin D. Durch eine gleichzeitige Versorgung mit diesem Vitamin kann die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut und der Einbau von diesem Mineralstoff in den Knochen gefördert werden.
Mögliche Nebenwirkungen
Laut der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) kann eine regelmäßige tägliche Einnahme von über 2500 mg das Risiko für schädliche Nebenwirkungen durch eine Überversorgung steigern. Die Folgen können Harnsteine und eine gestörte Nierenfunktion sein [2]. Außerdem kann es zu einer Hyperkalzämie (zu hoher Kalzium Spiegel im Blut) führen. Die Symptome hierbei können Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit sein [3].
Welche Lebensmittel enthalten Calcium?
Einige tierische Lebensmittel bieten einen guten Gehalt an Calcium. Wer sich aber vegan ernährt, muss dafür größere Mengen einnehmen. Hier können Calciumcitrat oder Carbonat in Form von Kapseln oder Pulver zusätzlich hilfreich sein. Auch über Mineralwasser kann man Calcium leicht zu sich nehmen!
Tierische Produkte: Käse (z. B. Emmentaler, Parmesan oder Gouda), Milch, Buttermilch, Kefir, Joghurt.
Pflanzliche Produkte: Grünkohl, Spinat, Rucola, Brokkoli, Haselnüsse, Paranüsse.
Quellen
[1] https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/calcium/?L=
[2] https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2814
[3] https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hormon-und-stoffwechselerkrankungen