Was dürfen Diabetiker nicht essen?

Diabetes ist eine Erkrankung des Stoffwechsels, bei der die Zuckerwerte im Blut ohne Behandlung dauerhaft erhöht sind.

Durch Kohlenhydrate bekommt der Körper Energie. Unser Verdauungsapparat baut sie zu Traubenzucker ab, der mithilfe des Insulinhormons aus dem Blut in die Körperzellen gelangt.

Doch bei Diabetikern funktioniert dieser Mechanismus nicht (mehr) richtig. Denn entweder wird zu wenig des Hormons produziert oder die Zellen reagieren nicht mehr auf das vorhandene Insulin. Für diese Gruppe ist es besonders wichtig, hauptsächlich solche kohlenhydratreichen Lebensmittel zu essen, die langsamer in ihre Einzelteile zerlegt werden. Das lässt den Zuckerspiegel im Blut nicht so stark in die Höhe schnellen.

Auf was man in diesem Fall achten sollte und warum die richtige Ernährung hilfreich sein kann, erfahren Sie hier!

Welche Formen von Diabetes gibt es?

Diabetes Typ 1:

Bei Typ-1-Diabetikern ist die Bauchspeicheldrüse aufgrund eines Gendefekts nicht in der Lage ausreichend Insulin zur Verfügung zu stellen. Dadurch kann nicht genügend Glucose an die Zellen weitergeleitet werden und der Zuckergehalt im Blut bleibt hoch. Die Folge ist problematisch: Die Zellen werden nicht ausreichend mit Energie versorgt, um ihre Funktionen zu erfüllen. Dadurch entsteht eine Übersäuerung des Blutes und damit eine Beeinträchtigung sämtlicher Stoffwechselvorgänge bis hin zum Tod. Bei dieser Erkrankung ist eine Begleitung durch einen behandelnden Arzt und eine Versorgung mit Medikamenten für bessere Blutzuckerwerte dringend notwendig.

Diabetes Typ 2 mellitus:

Bei der Typ-2-Diabetes verlieren die Insulinrezeptoren der Zellen nach und nach die Fähigkeit auf das Insulinhormon zu reagieren und werden insulinresistent, d.h. es wird weniger Glucose in die Zellen aufgenommen und der Zucker sammelt sich im Blut an. Besonders betroffen sind hierbei Leber-, Muskel- und Fettzellen. Die Bauchspeicheldrüse versucht die Insulinresistenz durch die Produktion immer höherer Mengen an Insulin auszugleichen, wodurch langfristig eine Überforderung des Organs entsteht und immer weniger von diesem Hormon gebildet werden kann. Die abnehmende Menge reicht dann nicht mehr aus, um den Zuckerspiegel im Blut zu senken.

Wie wird Diabetes erkannt?

Häufige Symptome von Typ-2-Diabetes mellitus sind Müdigkeit, Schwäche, Gewichtszunahme, ständiges Hungergefühl und Depressionen. Da diese Symptome auch bei vielen anderen Krankheiten auftreten, ist die Diagnose zunächst erschwert, doch sollte man hierbei auch ein etwaiges starkes Übergewicht beachten!

Ein Bluttest kann die Krankheit aufdecken: Der normale Blutzucker liegt im nüchternen Zustand ungefähr zwischen 60 und 100 mg/dl und kann nach dem Essen auf 140 mg/dl ansteigen. Die Diagnose Diabetes mellitus erfolgt, wenn der Zuckerwert des Blutes im nüchternen Zustand über 126 mg/dl oder 2 Stunden nach dem Verzehr von großen Kohlenhydratmengen über 200 mg/dl liegt.

Wie hilft Insulin bei Diabetes?

Durch Kohlenhydrate bekommt der Körper Energie. Unser Verdauungsapparat baut sie zu Traubenzucker ab, der mithilfe des Hormons Insulin aus dem Blut in die Körperzellen gelangt. Doch bei Diabetikern funktioniert dieser Mechanismus nicht (mehr) richtig. Denn entweder wird zu wenig Insulin produziert oder die Zellen reagieren nicht mehr auf das vorhandene Insulin. Für sie ist es besonders wichtig, nur solche kohlenhydratreichen Lebensmittel zu essen, die langsamer in ihre Einzelteile zerlegt werden. Das lässt den Zuckerspiegel im Blut nicht so stark in die Höhe schnellen.

Was bedeutet Insulinresistenz?

Das Hormon Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und hat die Aufgaben, den Zuckerspiegel im Blut zu senken. Werden einfache Kohlehydrate aufgenommen, baut der Körper sie zu Glucose ab und diese gelangen über den Darm ins Blut, wodurch der Blutzuckerspiegel steigt. Nun schüttet der Körper das Hormon aus, um den Zuckerspiegel wieder zu senken und die Glucose in die Körperzellen zu transportieren. Sobald sich der Blutzucker wieder eingependelt hat, sinkt auch der Insulinspiegel im Blut wieder ab. Sollte der Blutzuckerspiegel aber im Nüchtern-Blutzuckertest höher als 100 - 125 mg/dl Blut sein, kann das ein Hinweis auf eine Resistenz sein. Man spricht hierbei auch von einer Prä-Diabetes oder der Vorstufe zu Diabetes Typ 2. In diesem Fall sind die Blutzuckerwerte bereits leicht und die Insulinwerte stark erhöht. Symptome treten in diesem Stadium selten auf, wodurch die Prä-Diabetes oft unentdeckt bleibt. Ein Hinweis können die sich entwickelnden dunklen Flecken an Ellenbogen, Knien, Knöcheln, Achselhöhlen oder im Nacken sein, die als "Acanthosis nigricans" bekannt sind.

Die Ursache für eine Resistenz ist bisher noch nicht genau bekannt, aber man geht davon aus, dass die Ernährung eine übergeordnete Rolle spielt. Grosse Mengen an zuckerhaltigen Getränken, sowie stark verarbeitete Lebensmittel mit geringem Nährstoffanteil begünstigen eine Ermüdung der Bauchspeicheldrüse.

Muss ich bei Diabetes auf Süßigkeiten und Alkohol verzichten?

Zucker:

Zucker treibt den Blutzucker in die Höhe und enthält unnötig viele Kalorien. Honig, Agavendicksaft & Co. sind keine gesünderen Alternativen, ebenso sollten süße Snacks für zwischendurch gemieden werden. Galactose hingegen beeinflusst die Bauchspeicheldrüse nicht und kann verzehrt werden.

Alkohol:

Generell ist bei Typ-1-Diabetes sowie Typ-2-Diabetes nicht grundsätzlich verboten Alkohol zu konsumieren. Allerdings sollten pro Tag Frauen maximal 10 Gramm Alkohol (entspricht 125 ml Wein oder 250 ml Bier) und Männer höchstens 20 Gramm Alkohol (entspricht 250 ml Wein oder 500 ml Bier) trinken. Sie sollten sich hierfür kein zusätzliches Insulinhormon spritzen, da alkoholische Getränke zu späterer Zeit den Zuckerspiegel im Blut senken! Um eine nachträgliche Unterzuckerung zu vermeiden, sollte man dazu immer eine kohlenhydrathaltige Mahlzeit einnehmen (z. B. Wein mit Käse und Brot anstatt nur Käse).

Ist Galactose gut für Diabetiker?

Galactose ist ein Einfachzucker, das bedeutet sie besteht aus nur einem Zuckermolekül. Sie kommt hauptsächlich in natürlichem Milchzucker (Laktose), aber auch in Obst und Gemüse vor. Von Traubenzucker (Glukose) unterscheidet sie sich durch die chemische Struktur. Anders als Traubenzucker kann Galaktose als hochenergetischer Zucker unabhängig von der Ausschüttung des Insulinhormons eingenommen werden, denn weder benötigt sie das Hormon, noch müssen die Insulinrezeptoren an den Zellen funktionieren, um diesen Zucker verwerten zu können. Galactose kann daher sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes in Maßen Teil der Ernährung sein, da es keinen Einfluss auf die Insulinausschüttung hat.

Was sollte man bei Diabetes nicht essen?

Fett und fettreiche Lebensmittel in großen Mengen sollten von Menschen mit Diabetes in der Ernährung vermieden werden, wie etwa fettes Fleisch und Wurst, fette Backwaren, fette Fertigprodukte, Fast Food, Sahne, Chips und Schokolade.

Achten Sie bei Lebensmitteln auch auf versteckte Zucker aus zuckerhaltigen Getränken und anderen verarbeiteten Lebensmitteln wie Backwaren oder Salatdressings.

Alkoholische Getränke schieben den Zuckerspiegel im Blut nachträglich nach unten, indem sie die Zuckerfreigabe von Glukagon durch die Leber an das Blut blockieren. Da diese Wirkung sehr lange anhält, kann es zu einer verzögerten Unterzuckerung im Schlaf kommen.

Auf folgende Obstsorten sollten Diabetiker bei ihrer Ernährung verzichten, da sie einen hohen glykämischen Index haben: Weintrauben, Ananas, Bananen, Birnen, Nektarinen, Kakis, Granatäpfel, Mirabellen, Mango, Litschi und Feigen.

Was können Diabetiker bedenkenlos essen?

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf den Zuckerspiegel im Blut.

Menschen mit Diabetes Typ 2 und Typ 1 sollten eine ausgewogene Ernährung durch Lebensmittel, wie Kohlenhydrate aus Gemüse, Hülsenfrüchten, frischem Obst und Vollkornprodukten anstreben. Diese Lebensmittel sind sehr ballaststoffreich, wodurch der Blutzucker langsamer ansteigt. Menschen mit Diabetes sollten am Tag etwa 40 Gramm Ballaststoffe essen.

Überwiegend pflanzlich:

Eine gesunde Ernährung aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst in kleinen Mengen und Nüsse sollten den größten Teil der täglichen Ernährung ausmachen. Fettarme Milchprodukte, Eier, mageres Fleisch (ein- bis zweimal pro Woche) und Fisch ergänzen den Speiseplan.

Fett:

Der Körper braucht Fett, aber zu viel davon ist schädlich. Umso wichtiger ist die richtige Auswahl im Rahmen einer gesunden Ernährung: Empfehlenswert sind pflanzliche Öle wie Raps-, Walnuss-, Oliven-, Weizenkeim- und Sojaöl mit vielen ungesättigten Fettsäuren. Seien Sie sparsam mit versteckten Fetten, zum Beispiel in Wurst, frittierten Produkten, Gebäck oder Chips.

Wasser:

Am besten löscht Wasser den Durst, entweder Trinkwasser aus der Leitung oder Mineralwasser aus der Flasche. Gegen ungezuckerte Tees und Kaffee in Maßen ist nichts einzuwenden. Rund 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit sollte man auch als Diabetiker pro Tag trinken.

Haferflocken:

Hafer ist gesund und sollte einen Anteil in der Ernährung darstellen. Es enthält wie andere Getreidesorten viele Ballaststoffe, die den Blutzuckeranstieg bremsen. Die löslichen Ballaststoffe aus dem Hafer, die sogenannten Betaglucane, verzögern die Kohlenhydrataufnahme. Sie halten dadurch nicht nur die Zuckerwerte niedrig. Ihnen wird auch eine cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben. Haferflocken sind gut geeignet für ein Müsli oder ein warmes Porridge zum Frühstück und sättigen zudem lange.

Linsen:

Linsen und andere Hülsenfrüchte sind gesunde Sattmacher, die trotz eines hohen Kohlenhydratgehaltes den Blutzuckerspiegel nur mäßig ansteigen lassen. Weil sie zudem noch reich an Eiweiß, B-Vitaminen und Mineralstoffen sind, sollten Linsen, Erbsen & Co. zur Ernährung gehören und mindestens einmal pro Woche auf dem Speiseplan.

Zucchini:

Zucchini enthalten wie die meisten Gemüsesorten nur wenig Kohlenhydrate. Deshalb sind sie für den Blutzuckerspiegel unbedenklich. Gleichzeitig stecken sie voller Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Zucchini schmecken roh oder schonend gegart in vielen Gerichten. Als „Zoodels“ in dünne Streifen geschnitten, können sie ein spannender Teil der Ernährung werden und kohlenhydratreiche Nudeln ersetzen.

Äpfel:

Äpfel und andere Obstsorten, wie Beeren, Orangen, Wassermelonen,Kirschen, Grapefruits, Pfirsiche und Zwetschgen enthalten natürliche Zuckerarten. Aufgrund des Ballaststoffgehaltes steigt der Blutzuckerspiegel durch diese Kohlenhydrate aber nicht unbedingt stark an und somit dürfen sie Teil der Ernährung sein. Kombiniert mit eiweißreichen Lebensmitteln wie Joghurt oder Quark kann ein Apfel dem Blutzuckerwert nichts anhaben. Vorsicht ist allerdings in Saftform geboten: Der Zucker aus Fruchtsäften schießt sehr schnell ins Blut.

Nüsse:

Nüsse und Mandeln wirken sich positiv auf den Blutzucker aus. Durch ihren Gehalt an sättigenden Ballaststoffen und Eiweißen verzögern sie die Verdauungspassage und lassen die Nährstoffe nur langsam ins Blut. Außerdem liefern Nüsse gesunde ungesättigte Fettsäuren, die viele positive Eigenschaften haben. Dadurch bringen sie aber auch einige Kalorien mit sich. Pro Tag eine halbe Handvoll ist ein perfekter Snack.

Unterstützung bei offenen Fragen rund um das Thema bieten auch die Deutsche Diabetes Hilfe und die Deutsche Diabetes Gesellschaft unter www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de.

 

Achten Sie auf die richtige Ernährung, ausreichend Bewegung über körperliche Aktivität und bleiben Sie gesund!

 

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